Weite Wiesen, Hügel zum Erklimmen, Bäume, Platz zum Toben, fantasievolle Spielgeräte. Die Grünfläche zwischen Englschalkinger und Denninger Straße ist ein Paradies für Kinder und für Hunde. Das bleibt nicht ohne Folgen. Die etwa 27.000 Hunde Münchens produzieren nämlich täglich mindestens fünf Tonnen Kot.
n Ein Problem in ganz München und im Stadtteil, das in seiner letzten Sitzung auch den Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13) beschäftigte.
»Dramatische Ausmaße« habe die Verschmutzung durch Hundekot am Denninger Anger angenommen, klagte Hans Eiberle von der SPD im BA in einem Antrag. Hundehalter, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner wegräumen, wozu sie laut städtischer Grünordnung verpflichtet sind, seien die Ausnahme. Neben der Tretminen-Plage berichtete Eiberle auch von aktuellen Angriffen von Hunden: eine Joggerin sei dabei so schwer an der Hand verletzt worden, dass diese genäht werden musste.
Eiberle forderte deshalb »geeignete Maßnahmen« zum Schutz der Benutzer des Denninger Angers. Der BA stimmte zu.
Den Spielplatz am Ökologisches Bildungszentrum (ÖBZ) etwa zu umzäunen, »wäre nicht die schönste Lösung«, meint Angela Kleber, Leiterin des Kindergartens »Fuchsbau« an der Memeler Straße, der als Nachbar den Spielplatz nutzt. »Wenn man Kinder hat, fällt einem der Hundekot massiv auf. Und wie das ist, wenn ein gleichgroßer Hund auf ein Kind zurennt, kann sich kein Erwachsener vorstellen.« Die Münchner »Hunde-Poller«, etwa 30 Zentimeter hohe, grüne Säulen mit einem durchgestrichenen Dackel-Relief, signalisieren zwar die Hunde etwa rund um den Spielplatz an der Leine zu führen, »leider sind manche aber nicht so einsichtig«, erzählt Kleber. Der Kindergarten appelliert deshalb zusätzlich mit freundlichen Plakaten an die Hundebesitzer. Mit mäßigem Erfolg, weiß die Kindergartenleiterin. »Das Problem ist, dass keine Sanktionen stattfinden.«
Das bemängelt auch eine zweifache Mutter in einem Brief an den BA. Das Gebiet um das ÖBZ, aber auch der Trakehner Platz, der Platz der Deutschen Einheit und der Posener Platz seien »zu einem einzigen Hundeklo mutiert«. Sie fordert, Tütenspender wie im Englischen Garten aufzustellen und die Sünder mit Bußgeldern zu belegen und dies nicht nur anzudrohen.
Bis zu 35 Euro sind bei Missachtung der Vorschriften laut der städtischen Grünanlagenordnung fällig, bis zu 500 Euro in schwerwiegenden Fällen wie etwa Verunreinigung durch Hundekot. Theoretisch. Denn die Verstöße tatsächlich auch zu ahnden, das ist nicht so einfach bei 30 Kontrolleuren, die für die Aufsicht aller Grünanlagen in ganz München zuständig sind, räumt Jürgen Marek, Sprecher des zuständigen Baureferats ein. Verspricht aber, dass am Denninger Anger stärker kontrolliert werde. Zwar sei das Freilaufenlassen von Hunden in den Grünanlagen generell erlaubt. Bei Kinderspielplätzen, zu erkennen an den Hundepollern, dürfen Hunde nur an der Leine auf den Wegen laufen. Und da das Verunreinigen der Grünanlagen verboten sei, müssten Hundehäufchen grundsätzlich entfernt werden. »Es gibt zwar vermehrt Beschwerden«, sagt Marek, aber unsere Strategie ist es weiterhin, etwa mit den Hunde-Pollern, auf Verständnis und Verantwortungsgefühl zu setzen.« M. Schmid