Es gleicht der Quadratur des Kreises. Auf der einen Seite steht das Partyvolk, die Prosecco-Gesellschaft. Man trifft sich auf öffentlichem Raum, unterhält und amüsiert sich, genießt München, den lauen Sommerabend, die Lebensfreude. Ein legitimes Ansinnen.
Auf der anderen Seite sind die Anwohner. Sie haben das Glück, ein Domizil in Traumlage bewohnen zu dürfen, an einem städtebaulich hoch interessanten Platz, in einem spannenden Viertel. Sie kommen von der Arbeit nach Hause, wollen ihren Feierabend genießen, Ruhe tanken. Wer könnte das nicht verstehen?
Die einen verursachen Lärm, der einfach entsteht, wenn 300 Leute auf engem Raum zusammenkommen, und da hilft auch kein Aufstellen von Fahnen, die zur Rücksicht mahnen es wird ja nicht gegrölt und gepöbelt. Die anderen bekommen einen dicken Hals und einen psychischen Tinnitus, weil sie nicht mal bei Sommerhitze die Fenster öffnen oder mal auf ihrem Balkon ungestört in den Sternenhimmel blicken können.
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Mein Vorschlag: Leute feiert an zwei Abenden am Gärtnerplatz, am Freitag und am Samstag. Den Rest der Woche über können sich dann die Anwohner von euren Dezibel erholen. Dann sind sie auch fit genug, sich selbst öfter unter die Platz-Hedonisten zu mischen. Denn beide Parteien verbindet doch eines: die Liebe zum Viertel.
So seh ich das.