Nach 42 Jahren Arbeit an der Spitze des Feierwerks e.V. wurde Ernst Wolfswinkler jetzt feierlich verabschiedt. Bei der offiziellen Veranstaltung mit dem Namen Changeover (so wird auch der Umbau auf der Bühne zwischen zwei Acts genannt) würdigten am Dienstag Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, Kolleginnen und Kollegen sowie langjährige Wegbegleiter Ernst Wolfswinklers außerordentliches Engagement und seinen prägenden Einfluss auf die Kinder-, Jugend- und Kulturarbeit in München. Mit einem feierlichen Empfang im Beisein der politischen Stadtspitze sowie zahlreicher Gäste aus Kultur, Politik und Gesellschaft wurde Wolfswinkler für seine Verdienste geehrt. In seiner Rede betonte Dominik Krause, zweiter Bürgermeister der Landeshauptstadt München, Wolfswinklers Einfluss auf die Münchner Jugend- und Musikkultur: „Ohne dich wäre das Feierwerk heute nicht der Ort, den wir in dieser Form kennen und den sehr viele junge und vielleicht auch schon ein paar alt gewordene Menschen sehr, sehr, sehr lieben”, so Krause. „Es ging dir nie um große Namen, sondern immer darum, jungen Menschen einen Raum zu geben, um sich zu entfalten”, unterstreicht er Wolfswinklers Mission und seinen Einsatz für Jugendkultur, unabhängig von Ruhm und Kommerz.
Christian Huber, erster Vorstand des Feierwerk e.V., betonte in seiner bewegenden Rede ebenfalls die wichtige Arbeit Ernst Wolfswinklers und den Beitrag des Feierwerks zur kulturellen Vielfalt der Stadt. „Ernsts Vision und Ernsts Arbeit haben dazu beigetragen, dass aus einem kleinen Funken ein helles Feuer geworden ist, dessen positive Wärme in der ganzen Stadt zu spüren ist, und dessen Licht weit über die Stadtgrenzen hinaus strahlt”, erzählt er. „Ernst hat nicht nur Veranstaltungsorte oder Treffpunkte geschaffen – er hat Brücken gebaut: zwischen Generationen, zwischen Kunst und Aktivismus, zwischen dem Möglichen und dem Notwendigen”, so Huber weiter. Mit einer humorvollen und persönlichen Einlage huldigte der Münchner Trichter im Anschluss Wolfswinklers Arbeit. Der Münchner Trichter ist ein Zusammenschluss mehrerer Organisationen, die als Träger der Kinder- und Jugendhilfe fungieren. Zu ihnen zählt auch der Feierwerk e.V. Auch Ernst Wolfswinkler selbst blickte auf seine Zeit beim Feierwerk zurück, auf seinen Werdegang, der 1982 mit dem Auftrag der Stadt begann, eine Veranstaltung zu organisieren, das „Rockzelt”. Daraufhin wurde das Feierwerk gegründet, es folgten viele weitere Veranstaltungen. Bis heute, so schätzt Wolfswinkler, fanden im Feierwerk rund 20.000 Live-Veranstaltungen mit etwa 30.000 bis 40.000 Acts statt. Er betont, dass es ihm immer wichtig war, anderen Menschen – insbesondere jungen Leuten – die Möglichkeit zu geben, ihre Kreativität zu entdecken und auszuleben. Er sieht Jugendkultur, Popkultur und kulturpädagogische Arbeit als tragende Ideen seiner Tätigkeit.
Julia Viechtl und Andreas Huber bilden seit Anfang des Jahres die neue Doppelspitze der Geschäftsführung des Feierwerks. Viechtl ist Musikerin mit umfangreicher Erfahrung im Kultur- und Musikmanagement. Sie hat sich in der Münchener Musikszene etabliert, war in verschiedenen Bands aktiv und brachte fast 20 Jahre Erfahrung als Tourmanagerin und Veranstalterin mit. Vor knapp neun Jahren kam sie zum Feierwerk. Seit 2018 leitete sie die Fachstelle Pop im Feierwerk. In der Doppelspitze ist sie für den künstlerischen, musikalischen und szenebezogenen Bereich zuständig. Andreas Huber bringt umfassende Erfahrung in der offenen Kinder- und Jugendarbeit mit. Nachdem er mehrere Jahre die Feierwerk Südpolstation leitete, übernahm er die Bereichsleitung für die offene Kinder- und Jugendarbeit. Er kennt die sozialen und kulturellen Aspekte des Feierwerks aus erster Hand und ist optimal mit den relevanten städtischen Institutionen und Netzwerken verknüpft. In der Doppelspitze ist er verantwortlich für die kulturpädagogische Arbeit.