Anknüpfend an den großen Erfolg der beiden Fotoausstellungen „From Mystic to Plastic” im Jahr 2023 und „Witches in Exile” vergangenes Jahr, präsentiert das Museum Fünf Kontinente, Maximilianstraße 42, heuer zeitgenössische Straßenfotografie aus Mali. Von Freitag, 16. Mai, bis Sonntag, 16. November, lädt die neue Sonderausstellung „Merci Maman. Straßenfotografie in Mali” ein, die farbenfrohe Welt der Sotramas von Bamako durch die Arbeiten von fünf malischen Fotografinnen und Fotografen kennenzulernen. Wie kein anderes Verkehrsmittel prägen diese bunt bemalten Kleinbusse das Gesicht der pulsierenden Hauptstadt des westafrikanischen Landes. Von Busmalern kunstvoll gestaltet, ist jeder Sotrama ein Unikat und spiegelt mit seinen Bemalungen aktuelle Trends und Haltungen.
Der Eintrittspreis zur Ausstellung beträgt regulär 6 und ermäßigt 5 Euro. Wer unter 18 Jahre alt ist, kann sie gratis besuchen. Geöffnet ist dienstags bis sonntags jeweils von 09.30 bis 17.30 Uhr. An Karfreitag, dem 1. Mai, Fronleichnam und Allerheiligen ist geschlossen. Um Wartezeiten zu vermeiden, wird die Buchung eines Online-Tickets uner der Adresse tickets.muenchenticket.net/ empfohlen.
Wer Bilder mit nach Hause nehmen will, kann das in Form eines Booklets tun, das die Ausstellung begleitet und zum Kauf bereitsteht.
Im Mittelpunkt von „Merci Maman” stehen rund 60 eigens für die Ausstellung angefertigte Fotografien von Seydou Camara, Monique Dena, Abdoul Karim Diallo, Sidiki Haidara und Anna N'Diaye. Als Mitglieder des malischen Foto-Kollektivs Yamarou setzen sie sich seit Jahren mit dieser einzigartigen Kunstform auf Rädern auseinander. Mit der Ausstellung will das Museum Fünf Kontinente die Vision des Kollektivs mittragen, ein differenziertes Bild von Mali zu vermitteln – gesehen durch die Linse seiner eigenen Bevölkerung. Realisiert wurde sie in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler und Journalisten Jonathan Fischer, der in München und Mali lebt.
Die Sotrama-Busse erzählen bei genauem Hinsehen eine Geschichte. Die in satten Farben ausgeführte Dekoration gibt Auskunft über aktuelle Trends in Mali: Porträts von historischen Figuren, religiösen Führern und Musikern zieren die Fahrzeuge ebenso wie Logos und Symbole aus Pop, Politik, Sport und Religion. Zudem finden sich Sprüche, Lebensweisheiten und Danksagungen („Merci Maman!”) auf den Bussen, die Meinungen und Haltungen der Menschen in dem Land widerspiegeln. Gleichzeitig geben die Sotramas Aufschluss darüber, welche Politiker gerade populär sind und welche Nationen als Freunde betrachtet werden. Gewissermaßen fungieren sie als Barometer für die gesellschaftliche Stimmung vor Ort.
Die fünf Fotografen zeigen aber nicht nur die bemalten Busse umgeben von Märkten und regem Straßentreiben, sondern befassen sich in ihren Arbeiten auch mit deren Fahrern und Fahrgästen sowie den wahren Stars der Sotramas: den »Prend-Tickets« – Busjungen, deren Geschick beim Kartenverkauf in der offenen Tür während der Fahrt legendär ist.