Im Juni ist der neue Bogenhausener Jugendtreff bezugsfertig

Bogenhausen · Ein Bau zum Feiern

Der neue Jugendtreff an der Englschalkinger Straße 185. Im Hintergrund links: das alte Gebäude, das im Herbst abgerissen wird.	Foto: ikb

Der neue Jugendtreff an der Englschalkinger Straße 185. Im Hintergrund links: das alte Gebäude, das im Herbst abgerissen wird. Foto: ikb

Bogenhausen · Bald ist es so weit, endlich hat das lange Warten vieler Jugendlicher ein Ende: Am Montag, 14. Juni, soll – so die Geschäftsstelle des Kreisjugendrings München-Stadt – nach langjähriger Planung und Bauzeit der neue Jugendtreff (JT) an der Englschalkinger Straße auf dem Gelände zwischen Klinikum Bogenhausen und Cosimabad bezugsfertig sein. Danach wird der sich daneben befindende alte Bau abgerissen.

Die Einweihungsfeier der neuen 1,571 Millionen Euro teuren schmucken Jugendfreizeitstätte ist am Samstag, 25. September ab 16 Uhr geplant. Ein neues Kapitel der Jugendarbeit im Stadtteil unter Leitung von Volker Jäntschi und seinem Team kann jetzt beginnen. Vor genau 40 Jahren wurde das erste »Cosi« für die Jugendlichen in und um Englschalking unter Leitung des Kreisjugendrings München-Stadt eröffnet – in einem provisorischen JT im Ladenzentrum der Cosimastraße 4. Jeden zweiten Freitag gab es dort Beatpartys mit bis zu 120 jungen Besuchern. Die Lärmbelästigung wurde im Lauf der Zeit so groß, dass der Hausbesitzer zum Jahresende 1983 das Mietverhältnis kündigte.

Auf der Suche nach einer neuen Bleibe zeichnete sich eine Lösung durch ein Versprechen des damaligen Oberbürgermeisters Erich Kiesl ab. Bei einem Stadtteilbesuch – der OB wohnte einst selbst in Bogenhausen – »entdeckte« man die bisherige Wartehalle der ehemaligen Straßenbahn-Wendeschleife an der Englschalkinger-/Cosimastraße, die bereits seit 1980 frei war, weil die Trambahnlinien 9 und 20 stillgelegt worden waren. Das Häuschen wurde seinerzeit noch als Baubüro für das Bogenhausener Krankenhaus genutzt. Bedenken ob der Größe und Bausubstanz zerstreute der erste Mann der Millionenmetropole und sicherte einen erweiterten Ausbau zu. Mit einem Aufwand von 360.000 Mark funktionierten Handwerker das Wartehäuschen 1984 in einen Kinder- und Jugendtreff um, die Freiflächen wurden asphaltiert und als Platz für Fuß-, Volley- und Basketball genutzt. Seit 1997 gibt’s das »Café Cositiv« – ein schickes Computercafé für Teenies und Jugendliche. Jeden Samstag wird das Haus als Partyraum für Jugendliche und Erwachsene vermietet, ebenso wie die Werkstatt mit Töpferofen.

Doch im Lauf der Jahre wurde die Bausubstanz marode, seit nunmehr sechs Jahren beriet man über einen Neubau als Ersatz, denn auch die inzwischen aufgestellten Baucontainer reichten nicht aus. Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss des Münchner Stadtrats beschloss dann im November 2006 das Projekt. Ortsansässige, Stadtvertreter, der Kreisjugendring und vor allem Christiane Hacker, damalige Vorsitzende des Bezirksausschusses Bogenhausen, heute Mitglied im Stadtrat, trieben das neue Cosi-Projekt vehement voran.

Der zweigeschossige Bau wurde neben dem alten Haus errichtet, so dass während der Arbeiten der Jugendtreff weiterhin geöffnet bleiben konnte. Im nach außen hin orangefarben strahlenden unübersehbaren Erdgeschoss ist der Raum für den offenen Betrieb, die Küche und die Werkstatt untergebracht. Im architektonisch elegant geneigten Obergeschoss – zwei Stahltreppen-Konstruktionen führen nach oben – wird das neue »Café Cositiv« untergebracht. Daneben gibt’s zwei großzügig angelegte Gruppenräume, zu einem haben nur Mädchen Zutritt. Der neue Partyraum, auch er kann gemietet werden, ist nach modernsten Gesichtspunkten konzipiert: Schallschutzfenster, Lüftungsanlage und ein technischer Trick: Wird ein Fenster oder eine Tür geöffnet, schaltet sich die Musik automatisch ab – Lärmbelästigungen sind so perfekt ausgeschlossen.

Langweilig wird’s den rund 200 Stammbesuchern des JT sicher nicht werden – ob Kicker oder Billard, Filmen oder Fotografieren, Surfen oder Scannen, Spielen oder Chatten, für alle ist etwas geboten. Auch Computerkurse, Mädchencafé oder Internet-Rallye gehören dazu, ebenso wie berufsvorbereitende Projekte, Quali-Training, Bewerbungshilfen für Lehrstellensuchende oder eine Nachmittagsbetreuung für Schüler. ikb

Artikel vom 04.05.2010
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