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Flugchaos auf Mallorca: Münchnerin hing tagelang fest
München · Von der Aschewolke ausgebremst
Kristina auf Mallorca: Mit gepackten Koffern versuchte sie, doch noch einen Rückflug nach München zu bekommen. Foto: Privat
München · Ihr Junggesellinnenabschied wird Kristina Hamberger noch ewig in Erinnerung bleiben. Zusammen mit fünf Freundinnen flog die 32-Jährige Münchnerin am 12. April nach Mallorca, um von dort aus mit einem Kreuzfahrtschiff über das Mittelmeer zu schippern. Nach vier wundervollen Tagen kamen die sechs Mädels am Freitag, 16. April, nach Mallorca zurück, um am Abend nach München zurückzufliegen. Doch daraus wurde nichts. Der Vulkanausbruch auf Island hatte zu dieser Zeit bereits den Flugverkehr auf Mallorca lahmgelegt.
Die Mädels saßen fest. Für Kristina und ihre Freundinnen war dies zunächst kein Problem, die Flüge wurden erstmal nur um einen Tag verschoben. Doch als sich die sechs am Samstag erneut auf den Weg zum Flughafen machten, war die Katastrophe perfekt: Der Luftraum wurde bis einschließlich Dienstag komplett gesperrt!
- München · „Wie stark waren Sie vom Flugchaos betroffen?“
Artikel vom 22.04.2010: Umfrage der Woche zum Thema: Flugchaos - München · Von der Wolke ausgebremst
Artikel vom 22.04.2010: So seh ich das! Redaktionsleiter Carsten Clever-Rott zum Thema
Für Kristina brach eine Welt zusammen, sollte doch am Sonntag die Taufe ihres Neffen stattfinden. Mit ihr als Patin! „Es war einfach nur schrecklich“, sagt die 32-Jährige. „Meine ganze Familie feiert Taufe und ich als Patin sitze auf Mallorca fest.“ Da konnten sie nicht mal ihre fünf Freundinnen trösten. „Die wollten doch auch alle heim“, sagt Kristina. „Und ich hatte ein ganz schlechtes Gewissen, waren sie doch alle wegen mir hier, um mit mir meinen Junggesellinnenabschied zu feiern“.
Zum Glück reagierte ihre Schwester Johanna sehr gefasst auf die Nachricht, dass Kristina auf Mallorca festsitzt. Spontan entschied sie sich, dass Markus, der Verlobte von Kristina, als Paten-Ersatz einspringen soll. „Als ich erfuhr, dass Markus mich vertritt, war ich ganz gerührt“, sagt Kristina. „Das hat mir gezeigt, dass er schon richtig zur Familie gehört.“ Und Markus? Der war zwar überrascht, aber mindestens ebenso stolz: „So schnell ist wahrscheinlich noch nie jemand Taufpate geworden“, sagt der 32-Jährige aus Riem. „Aber ich habe mich natürlich sehr gefreut.“
Ein kleines Problem musste allerdings noch gelöst werden: Der Gottesdienst sollte in einer evangelischen Pfarrei stattfinden, Markus ist jedoch katholisch. Doch zum Glück verzichtete der Pfarrer auf die Formalitäten und akzeptierte eine mündliche Patenbescheinigung von Kristinas und Markus' Traupfarrer. Der Taufe des zehn Monate alten Niklas stand nun nichts mehr im Weg. Auch wenn Kristina die Taufe nicht selbst miterleben konnte, zeigt sie sich stark: „Was bleibt einem denn anderes übrig, schließlich gibt es Schlimmeres im Leben“. In Gedanken war sie ganz nah bei ihrer Familie, für ihren Neffen zündete sie eine Kerze in der Kathedrale von Palma an. Den Junggesellinnenabschied, der bis Freitag „einfach nur fantastisch“ war, werden Kristina und ihre Freundinnen wohl nie vergessen. Das Fazit der Mädels: „Es war vulkanisch!“
Auch Markus kann beruhigt aufatmen, denn inzwischen ist seine Verlobte wieder bei ihm. Nach einer 35-stündigen Fahrt mit Fähr- und Bustransfer über Valencia, Lyon, Genf und Bregenz sitzt sie nun endlich wieder neben ihm in der gemeinsamen Wohnung in Riem. „Zum Glück hat sie es pünktlich zur Hochzeit geschafft“, scherzt der 32-Jährige. Das hat sie, denn die findet zum Glück erst im Juni statt.
Von Stefanie Moser
Zahlen und Fakten vom Flughafen München:
Der Vulkanausbruch auf Island und die damit verbundene Luftraumsperrung hat den Flughafen München rund acht Millionen Euro gekostet. Bis zu 300 Passagiere schliefen während des Flugverbots täglich auf Feldbetten. Über 3.000 Anrufe gingen pro Tag in der Telefonzentrale ein. Auch die Internetseite des Flughafen München erlebte einen Ansturm: Sie registrierte rund 200.000 Zugriffe am Tag.
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