Vor gut einer Woche hat jeder gedacht, eine Aschewolke aus einem isländischen Vulkan ist sowas wie der sprichwörtliche Sack Reis in China. Inzwischen wurden wir eines Besseren belehrt. Auf den Drehkreuzen der Luftfahrt kam das Leben zum Stillstand mit all seinen Konsequenzen. Millionen Menschen saßen fest, stürmten die Bahnkartenschalter, Autovermietungen und Hotels oder mussten gar am Flughafen übernachten.
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Weil irgendwelche Politiker beschlossen haben, in ihrem blinden Aktionismus den Luftraum über weiten
Teilen Europas zu schließen. Ein Unding?
Eher nicht. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Wenn ich nicht weiß, welche Gefahr von der Vulkanasche für Verkehrsflugzeuge ausgeht, lasse ich sie lieber am Boden. Es wäre wohl auch schwer vermittelbar, probeweise eine Maschine loszuschicken, in der Hoffnung, es wird schon nichts passieren.
Einmal mehr hat eine Naturkatastrophe, die in diesem Fall eher die Bezeichnung Naturereignis verdient, den Rhythmus unserer rasenden Welt durcheinander gebracht. Die Reaktionen sind Verunsicherung und Ärger. Ins Nachdenken kommt kaum einer, zum Beispiel, dass es eine Spur langsamer vielleicht auch täte. Aber dafür ist der Leistungsdruck auch zu groß. Und jetzt ist ja sowieso alles wieder in Ordnung. Nicht der Rede wert? Doch der Rede wert! So seh ich das.