Bogenhausen · Alt und Neu auf einen Streich

Bogenhausen · Den Charakter der einstigen Ortschaften und Dorfkerne zu erhalten – dafür engagieren sich die Kommunalpolitiker des Stadtbezirks mit aller Kraft. Schon Anfang des Jahres waren die lokalen Vertreter auf Konfrontationskurs mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege gegangen, das diverse harte Schnitte plant. Gleich drei Punkte zum Thema Denkmalliste verabschiedete der Bezirksausschuss (BA) auf seiner jüngsten Sitzung ebenso wie den Neubau eines Hotels.

»Die Erhaltung des Anwesens Gumppenbergstraße 2 liegt im Interesse der Allgemeinheit«, konstatieren die Fachleute. Das Gebäude, ein zweigeschossiger Flachdachbau ist also ein Baudenkmal und wird nunmehr in der Liste nachgetragen. Bei der so genannten Nachqualifizierung der Denkmalliste für Oberföhring bestätigten die Lokalpolitiker einstimmig ihre Stellungnahme vom September 2008, wonach eine Verkleinerung des Ensembles Oberföhring kategorisch abgelehnt wird. »Die Strukturen der alten Handwerkeranwesen um die Muspillistraße und An der Schanze sind noch deutlich ablesbar, sie müssen auch in Zukunft geschützt werden. Und in den anderen Randbereichen sollten die Voraussetzungen für einen verträglichen Umgang mit der Gesamtsituation erhalten werden«, argumentieren die Gremiumsmitglieder.

Gegen die angedachte Streichung und für eine Erweiterung des Ensembleschutzes in Daglfing votierte der BA mit 21 gegen drei Stimmen. »Zum alten Ortskern um die spätgotische Filialkirche St. Philip und Jakobus gehören der Friedhof, der Platz um den Maibaum, unmittelbar angrenzende und offene Teilflächen«, heißt es im Beschluss. Und weiter: »Der BA lehnt die vorgesehene Verkleinerung des Ensembles ab, damit auch in Zukunft auf die unmittelbare Umgebung planerisch Einfluss genommen werden kann und beantragt, die Erweiterung des Schutzes auf die Anwesen Kohlbrennerstraße 5 und Mäleßkircher Straße 1.«

Aber auch moderne bauliche Aspekte werden berücksichtigt. »Englschalkinger Straße 245 – Abbruch und Neubau eines Hotelgebäudes, Vorbescheid«, so lautet die Kurzfassung zu diesem Vorhaben. Die Kommunalpolitiker stimmen dem Projekt einhellig zu, wünschen sich jedoch, »die Dichte durch den Wegfall des obersten Geschosses am Eckgebäude nach Möglichkeit zu reduzieren, um den Übergang zum anschließenden Bereich zu mildern«. ikb

Artikel vom 21.04.2010
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