Abriss an der Arabellastraße macht Platz für »Arabeska«

Bogenhausen · Schwung statt Höhe

Derzeit hinter Abrissplanen verborgen: das Hochhaus der Bayerischen Versorgungskammer an der Arabellastraße. 	Foto: ikb

Derzeit hinter Abrissplanen verborgen: das Hochhaus der Bayerischen Versorgungskammer an der Arabellastraße. Foto: ikb

Bogenhausen · Mehr als vier Jahrzehnte nachdem mit dem Schörghuber-Scheibenhaus der erste Wolkenkratzer hochgezogen wurde, lichtet sich nun die Skyline im Arabellapark: Das braune 14-stöckige Hochhaus der Bayerischen Versorgungskammer (BVK) an der Arabellastraße 30 wird abgerissen – eine Sprengung war wegen der dichten Bebauung in der Umgebung nicht möglich –, und der schwungvolle Bürokomplex Arabeska für die Bayerische Ärzteversorgung entsteht, eingerahmt von Hypovereinsbank-Komplex und Burda-Verlag.

Zusätzlich wird auf dem Gelände ein modernes, igluförmiges Gebäude mit acht Etagen für 28 Mietwohnungen samt einer Kinderkrippe im Erdgeschoss gebaut. Zwei Jahre lang hatten Fachleute untersucht, ob eine Modernisierung des Hochhauses oder ein Neubau sinnvoller ist. Angesichts der alten Bausubstanz und aus wirtschaftlichen Überlegungen – die bisherige Nutzfläche von 15.800 Quadratmetern wird künftig mit mehr als 26.000 Quadratmetern fast verdoppelt – fiel die Entscheidung für ein neues Projekt. In einem Architektenwettbewerb setzte sich das bundesweit für seine Entwürfe und Ideen bekannte Büro »h4a Gessert+Randecker« durch, dessen Entwurf Arabeska »Anleihen an der Ornamentik arabischer Baukunst nimmt. Der frei geformte geschwungene Baukörper macht den Bürokomplex zu einem charakteristischen Solitär im Arabellapark«, wie Maike Kolbeck, Referentin Unternehmenskommunikation der Bayerischen Versorgungskammer, erläutert.

Weitere Artikel zum Thema

Und: »Mit seinem Fassadenrhythmus, der trotz einer gewissen Regelmäßigkeit lebendig wirkt und einem Energiekonzept nach modernsten Ansprüchen sowie attraktiven Freianlagen wertet das Gebäude den Bürostandort Arabellapark nachhaltig auf.« Das Ganze wird eine Menge Geld verschlingen. Einen exakten Betrag wollte das Unternehmen nicht nennen, doch »die Kosten für beide Gebäude liegen im höheren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich«, erklärte dazu Kathrin Reus aus der Presseabteilung. Nach einem vorläufigen Zeitplan soll der nunmehr mit Planen verhüllte Torso im Sommer dem Erdboden gleich gemacht sein. Hunderte Stahlstützen sind in der Tiefgarage angebracht, damit auf keinen Fall ein Deckendurchbruch passieren kann.

Den Beginn der Arbeiten zum Neubau taxiert die Versorgungskammer ab Frühjahr 2011, voraussichtlich zur Jahresmitte 2012 soll »Arabeska« fertig sein. Für die Mitarbeiter des Mieters Bayerische Ärzteversorgung werden 368 Tiefgaragen-Stellplätze erstellt. Das Gebäude mit den 28 Mietwohnungen – Gesamtfläche knapp 3400 Quadratmeter – erhält eben so viele Tiefgaragenplätze, die Krippe hat Platz für 48 Kinder.

Da momentan noch keine Tafel mit einer Zeichnung des Projekts »Arabeska« an der Baustelle angebracht ist, bleiben immer wieder Spaziergänger und Angestellte von den vielen Firmen ringsum vor dem Hochhaus stehen, beobachten interessiert, wie seit Wochen ein Bagger Stück um Stück der Seitenwände abträgt und die Betontrümmer in Container kippt, die dann via Kran auf den Erdboden abgeseilt werden. Fast alle Betrachter rätseln und diskutieren, was denn da nun einmal entstehen wird. Bis sich die Konturen des schwungvollen statt hohen Gebäudes – Bauherr ist die Grundstücksbesitzerin Bayerische Versorgungskammer, die als Dienstleistungs- und Kompentenzzentrum für berufsständische und kommunale Altersversorgung fungiert – abzeichnen, werden aber sicher noch einige Monate ins Land ziehen. ikb

Artikel vom 13.04.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...