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Nicht ungeteilt positiv beurteilt der BA die Pläne auf dem Agfa-Gelände
Giesing/Harlaching · Ungeliebte Höhenentwicklung
Doppelt im Fokus: der südöstliche Bereich des neu zu überplanenden Agfa-Geländes an der Untersbergstraße. In der Kritik: die Höhenentwicklung. Foto: HH
Giesing/Harlaching · Die Entwicklung des Agfa-Areals im Geviert zwischen Tegernseer Landstraße, Spix- und Perlacher Straße sowie Untersberg- und Weißenseestraße sehen die Politiker im Bezirksausschuss 17 mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge.
- »Agfa-Park« in Giesing
Themenseite über den Agfa-Park an der Tegernseer Landstraße in Giesing
Zum einen birgt das Konzept aus Wohnen, Gewerbe und Grün großes Entwicklungspotenzial – zum anderen sind die lokalen Bürgervertreter mit den Dimensionen der baulichen Verdichtung und vor allem der Höhenentwicklung zumindest in Teilbereichen unzufrieden. Im Bezirksausschuss hatte sich der kritische Blick der Stadtteilmandatare zuletzt insbesondere auf den südöstlichen Planungsbereich geheftet. Dort, wo heute noch das sogenannte »A1- Wohnheim« direkt gegenüber des Weißenseeparks liegt, soll im Zuge der Neubebauung ein sehr hoher Baukörper etabliert werden. Insgesamt ist auf dem Agfa-Areal vorgesehen, im Zuge der Neubebauung achtgeschossige Kopfbauten in den Außenbereichen (etwa entlang des Mitleren Rings) und fünfgeschossige Baukörper in Richtung der nachgelagerten Komplexe im Wohnquartier zu errichten.
Doch an der Untersbergstraße ist vorgesehen, anders als in der Umgebung sieben anstelle von fünf Geschossen zu errichten. Während der Bezirksausschuss Obergiesing diese Planung gerade auch mit Blick auf die gegenüberliegende Grünanlage des Weißenseeparks als zu hoch einstufte, wurde der entsprechende Bebauungsplan in der vergangenen Woche vonseiten des Planungsausschusses im Münchner Stadtrat abgesegnet. Im BA hatte man derlei bereits vorher befürchtet. Denn im zuständigen Unterausschuss Bau und Planung waren die Lokalpolitiker zu dem Ergebnis gekommen, die Stadt stecke in der Bredouille. »Sollte die Stadt hier abspecken und Baurecht mindern«, so FDP-Vertreter Holger Schmidt, »wäre womöglich dem Eigentümer für diese Einschränkung des Baurechts eine hohe Entschädigung zu leisten«.
Schmidt und seine UA-Kollegen führten nach internen Berechnungen einen Betrag von bis zu 5,5 Millionen Euro ins Feld. Davor dürften die Stadtvertreter auch angesichts angespannter Kassenlage zurückschrecken, so die Einschätzung. Positiv allerdings: mit dem eigenen Bebauungsplan hält die Stadt auch in Sachen Höhenentwicklung entlang der Untersbergstraße das Heft des Handelns in den eigenen Händen. Dadurch werde verhindert, so auch der Tenor im BA, dass vor Ort andere Investoren an diese Stelle treten würden und in Fragen der Höhenentwicklung angesichts der Nachbarbebauung noch höhere Bauten platzieren könnten.
Problem A1?
Insgesamt ist gerade die Neubebauung an der Untersbergstraße noch Zukunftsmusik. Denn angesichts seiner Randlage und der aktuellen Nutzung als Wohnheim dürfte dieser Abschnitt im Rahmen der Neustrukturierung sicher noch auf sich warten lassen. Das Wohnheim fungierte bis vor einigen Jahren als Erstaufnahmeeinrichtung der Regierung von Oberbayern für Asylbewerber im Freistaat und ist mittlerweile gerade für Menschen aus Osteuropa und vom Balkan eine preiswerte Wohnalternative geworden. Offensichtlich bereitet die dortige »Gemengelage« manchen Politikern Sorge.
Im BA charakterisierten einige Vertreter das Wohnheim als »schwieriges, nicht unproblematisches soziales Umfeld« mit »Zuzugsproblematik«. Eine Einschätzung, welche auch die örtliche Stadträtin Brigitte Meier (SPD) bestätigte. »Im Zuge einer ganz normalen europäischen Freizügigkeit« habe sich hier eine Situation herausgebildet, »die der Stadtrat als nicht ganz unproblematisch einstuft«. Dessen Erkenntnisse allerdings decken sich ganz offensichtlich nicht mit den aktuellen Erkenntnissen der örtlichen Polizei.
Die dortige Inspektion berichtete auch in der BA-Sitzung von »keinen besonderen Vorkommnissen«. Das Sozialreferat sei sich jedoch der Umstände und Situation vor Ort sehr bewusst, argumentierte Meier. Sollte Handlungsbedarf bestehen, sitzt die SPD-Rätin jetzt ohnehin an den entscheidenden Schalthebeln. Im November wurde sie zur neuen Münchner Sozialreferentin gewählt.
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