Architekturclub in der Waisenhausstraße befasst sich mit Theodor Fischer

München · Bayerischer Architekt und Städteplaner

Die Schwabinger Erlöserkirche wurden von Theodor Fischer entworfen.	Foto: Lederer-Piloty Architekten

Die Schwabinger Erlöserkirche wurden von Theodor Fischer entworfen. Foto: Lederer-Piloty Architekten

München · Im Haus der Architektur, Waisenhausstraße 4, trifft sich am 6. Oktober um 19 Uhr der Architekturclub. Motto der Veranstaltung: »Faszination Kunst: Theodor Fischer – Bayerischer Architekt und Städteplaner«.

Vor rund hundert Jahren, genauer am 7. Juli 1908, war die Technische Hochschule München eine der ersten, die die städtebauliche Lehre in ihren Lehrplan aufnahm. An diesem Tag nämlich ernannte Prinzregent Luitpold den Architekten Theodor Fischer (1862 bis 1938) zum »ordentlichen Professor an der Architekturabteilung der Technischen Hochschule in München mit der Verpflichtung zur Abhaltung von Vorlesungen und Übungen im Entwerfen einschließlich des Unterrichts im Städtebau«.

Das Jubiläum nimmt der Oktober-Architekturclub der Bayerischen Architektenkammer zum Anlass, mit einem Vortrag der heutigen Inhaberin des »Fischer-Lehrstuhls«, Prof. Sophie Wolfrum, sowie mit dem Film »Theodor Fischer – Bayerischer Architekt und Städteplaner« von Dr. Bernhard Graf an diese herausragende Persönlichkeit der Architekturgeschichte zu erinnern. Wie kein anderer Architekt prägt Theodor Fischer bis heute den Ausbau Münchens und vieler bayerischer Städte durch seine Generallinienpläne. Sein Talent als Architekt, Zeichner und Städteplaner entfaltet sich eindrucksvoll im Filmbeitrag von Dr. Bernhard Graf. Mittels historischer und gegenwärtiger Alltagsszenen verdeutlicht der Film ungewöhnliche Entwicklung, die zahlreichen Bauaufgaben, sein Ringen um ein harmonisches, soziales Gesamtkonzept von Städten und Siedlungen, von Außen- und Innenarchitektur, von Plastik und Malerei.

Immer wieder überrascht Theodor Fischer mit gänzlich neuen Bauaufgaben und Superlativen: dem ersten in Stein gebauten Marionettentheater der Welt in München, der Ulmer Garnisonskirche als Beginn des monumentalen Sakralbaus mit Stahlbetonbindern, den Pfullinger Hallen als Volkshaus für Geselligkeit und Sport sowie dem Münchner Ledigenheim für Männer. Mehr als jeder andere Architekt hat der in Schweinfurt geborene Theodor Fischer übrigens den berühmten Le Corbusier beeindruckt. Dieser bezeichnete ihn als Architekten von europäischem Rang und schätzte an ihm, dass er das historische Stilempfinden zurückstellte und sich dem Jugendstil, dem Bauhaus, ja sogar der konstruktiven Auffassung der Moderne zuwandte.

Artikel vom 24.09.2008
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