Bogenhausen · Rettet die Kastanien-Villa!

Der Bezirksausschuss macht den Anwohnern Hoffnung: Die alte Villa steht unter Ensembleschutz und die Kastanie soll zum Naturdenkmal werden. Foto: ak

Bogenhausen · Die Gebäude stammen allesamt aus der Jahrhundertwende und sind meist aufwendig und mit Liebe zum Detail renoviert – aristokratisches Flair rund um die Friedrich-Herschel-Straße in Alt-Bogenhausen. Damit das erhalten bleibt, kämpfen die Anwohner nun für den Erhalt einer alten Villa an der Ecke Friedrich-Herschel/ Rauchstraße. Einst beherbergte die stattliche Villa Verwaltungsgebäude der Verlagsgruppe Drömer Knaur, »doch das Gebäude steht bereits seit Jahren leer«, weiß Martin Fiegel.

Der engagierte Bogenhauser macht sich stark für den Erhalt des Gebäudes. Denn die Gerüchte um den möglichen Abriss des ehemaligen Verlagshauses sind allgegenwärtig. Geredet wird vor allem über den zu erwartenden Neubau von Eigentumswohnungen. »Eine schreckliche Vorstellung, die der gesamten Nachbarschaft Kopfzerbrechen bereitet«, so Fiegel. Dringend benötigte Grünfläche würde verloren gehen und ein weiteres historisches Gebäude müsste weichen. »Das wollen wir mit allen Mitteln verhindern«, betont Fiegel. Deshalb habe man sich auch an den Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13) gewandt. Der hat sich mittlerweile mit der Sache beschäftigt und mit Denkmalpflegern auseinandergesetzt.

Und Hans Brendel, Vorsitzender des Umweltausschusses des BA 13, kann vorerst Entwarnung geben: »Ein Abbruchantrag für die Villa liegt momentan nicht vor.« Zwar habe es in der Vergangenheit Anträge zum Abriss der Villa und dem anschließenden Neubau von Wohnungen gegeben, diese seien allerdings nicht genehmigt worden. »Bei einem Ortstermin haben die Beamten des Denkmalschutzes einem Abriss nicht zugestimmt, weil die Villa unter Ensembleschutz steht«, weiß Brendel. Damit scheint auch die prachtvolle Kastanie, die das Straßenbild maßgeblich prägt, gerettet. Um die macht sich Fiegel nämlich ebenso große Sorgen. »Würden neue Wohnungen gebaut, müsste die Kastanie sicherlich gefällt werden.« Damit das unter keinen Umständen passieren kann, hat der BA auch hier eine Initiative gestartet.

Brendel: »Ich habe den Baum der Stadt München als Naturdenkmal gemeldet, so ist auch hier die Gefahr erst einmal gebannt.« A. Koller

Artikel vom 08.05.2007
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