In einer Plusminus-Sendung am 19. September 2000 wurde über die Verunreinigung des Trinkwassers anderer Wasserversorgungsunternehmen durch sogenannte Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) berichtet.
In den 60er und 70er Jahren wurden von der deutschen Gussrohrindustrie Trinkwasserrohre sowohl mit Steinkohleteerpech, als auch mit Bitumen und Zement-mörtel ausgekleidet. Von einigen Firmen wurde Teerpech auch als Dichtungsmaterial verwandt. Diese Materialien waren zum damaligen Zeitpunkt vom Gesetzgeber zugelassen. Sie können die Ursache dafür sein, dass bei einigen Wasserversorgern heute PAKs im Trinkwasser nachgewiesen werden konnten.
Die Stadtwerke München haben auf diese Situation umgehend reagiert. Vorsorglich wurde eine Überprüfung des immerhin 3.200 Kilometer langen Trinkwasserrohrnetzes gestartet.
Da für den betreffenden Zeitraum weder bei den Rohrleitungsfirmen, noch bei den SWM eine exakte Dokumentation über die zum Einsatz gekommenen Materialien vorliegt, stellte sich die Recherche als schwierig und relativ zeitaufwendig dar.
Hier liegen jetzt Untersuchungsergebnisse vor:
1. Für das Münchner Trinkwassernetz kann mit Sicherheit ausgesagt werden, dass keine Abdichtungen mit Teerpech vorgenommen wurden. Die Abdichtungen zwischen den Rohren erfolgte und erfolgt durch Gummi-Dichtringe; schadhafte Rohrleitungen wurden bzw. werden durch den Einbau von Überschiebern (Gusseisen/Gummi) bzw. Dichtschellen (Edelstahl/ Gummi) oder durch das Heraustrennen der Leckstelle und Einpassen eines neuen Rohrstücks instandgesetzt.
2. Die Einbaudaten der Rohrleitungen und die Dokumentation über Gussrohrleitungen der Baujahre 1960 bis 1975 geben keinen Hinweis auf den Einsatz von Rohren mit sogenannter Tauchteerung.
Um ihren Kunden vollständige Sicherheit garantieren zu können, haben die SWM das bereits bisher umfangreiche Messprogramm (rund 1.400 mikrobiologische und chemische Wasserpoben/ Monat) noch einmal deutlich erweitert. Die SWM nehmen im Stadtgebiet verteilt zusätzlich rund 600 weitere Wasserproben und untersuchen sie speziell auch auf PAKs. Übrigens: Die SWM untersuchen das Münchner Trinkwasser bereits seit Jahrzehnten sowohl im Gewinnungs-, als auch im Versorgungsgebiet auf PAKs da das Wasser grundsätzlich auch durch andere Einflüsse mit PAKs verunreinigt sein könnte. Obwohl in den letzten Jahren die Untersuchungsmethoden laufend verfeinert wurden, konnten bei den Kundenanlagen bisher in keinem Fall PAKs festgestellt werden. Das heißt im Klartext: Das Münchner Trinkwasser erfüllt mit allen Werten die zu Recht strengen Anforderungen der bundesdeutschen Trinkwasserverordnung.
Fazit: Das Münchner Trinkwasser kann auch weiterhin bedenkenlos direkt aus dem Wasserhahn genossen werden. Die SWM haben ihr umfangreiches Messprogramm ausgeweitet und setzen es natürlich auch in Zukunft fort. Sämtliche Analyseergebnisse, seien es mikrobiologische oder chemische, können jederzeit abgefragt werden. Es ist für die SWM selbstverständlich, die außergewöhnlich hohe Qualität des Münchner Trinkwassers zu schützen und für kommende Generationen sicherzustellen. N. F.