Besonderes Denkmal am Platz »Zur Deutschen Einheit«

Bogenhausen · Bürgerfest am 3. Oktober

Noch unfertig: das neue Denkmal.Foto: P. Meinfelder

Noch unfertig: das neue Denkmal.Foto: P. Meinfelder

Bogenhausen · Der Bezirksausschuss des 13. Stadtbezirkes und der Verein NordOstKultur laden ein zum Bürgerfest anlässlich der Enthüllung des Denkmals am Platz »Zur Deutschen Einheit«, am Montag, 3. Oktober, 10 Uhr, in Denning, Zur Deutschen Einheit/Ecke Insterburger Straße. Am Jahrestag der deutsch-deutschen Einheit wird das in der Form relativ einmalige Denkmal eingeweiht und an diesem Tag der Landeshauptstadt als Schenkung übergeben.

Gestaltet wurde die mauerähnliche Betonplatte von der jungen Thüringer Künstlerin Peggy Meinfelder (ehemalige Studentin von Olaf Metzel an der Münchner Akademie) – die fernab von jedem Wiedervereinigungspathos die widersprüchlichen Gefühle aufzeigt, die mit diesem Ereignis verbunden sind, so das Baureferat, das das Projekt unterstützt.

Die Idee zu diesem Denkmal entstand aus dem Kreis des Vereins NordOstKultur, der es durch eine Einzelspende finanziert. Den Auftrag für diese Arbeit erhielten die Künstler Peggy Meinfelder und Klaus Herta. Das vom Ältestenrat genehmigte Bauwerk besteht aus einer 3 Meter hohen Betonstele, die durch den Schriftzug »3. Oktober 2005« unterbrochen wird.

Auf der Wand des Trafohäuschens, gegenüber der Stele, werden die Gedanken von Mitbürgerinnen und Mitbürgern zur Deutschen Einheit und zu den Eindrücken der Wiedervereinigung als Putzschrift aufgebracht. In Postwurfsendungen für die Nachbarschaft aber auch im »Bogenhausener Anzeiger« war zur Mitarbeit aufgerufen worden. Ausgewählte Aussagen aus den zusammengetragenen Texten bestimmen den Inhalt der Wandgestaltung. Dort ist nun etwa zu lesen: »mir werden die Emotionen bei der Autobahneröffnung 1989 zwischen Hof und Plauen – am ehemaligen Todesstreifen – unvergessen bleiben/grau in grau/...ich hatte den Eindruck, die »Konserve DDR« sei nun geöffnet und zum Verbrauch freigegeben«.

Der Begriff der deutschen Einheit lässt sich an zahlreichen Begebenheiten und Daten festmachen. Der Wunsch nach einer Einheit zwischen Österreich und dem Deutschen Reich, ca. zehn Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, führte zur ursprünglichen Benennung des Grünangers in Denning. Die aktuelle Namensgebung weist auf die Reichsgründung 1871 und den Volksaufstand 1954 in Ost-Berlin hin. Die Wiedervereinigung vor 15 Jahren ist eines dieser Daten.

Dieses Datum prägt die weithin sichtbare Stele. Sie gibt dem Platz eine sinngebende Fassung, der Münchner Nordosten wird um ein eindrucksvolles Denkmal reicher und München erhält in seiner Peripherie einen Gedenkstein zu einem für Deutschland ganz und gar nicht peripheren Ereignis.

Beim Bürgerfest bei Bier, Brotzeit und Musik wird als Beispiel für bayerisch-thüringische Zusammenarbeit Intitiative Rodachtal (eine Aktion von sechs Gemeinden) mit einem Infostand vertreten sein. ms

Artikel vom 27.09.2005
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