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Hilscher und Becker bei der Transalp Challenge 2005
München · Auf dem Bike über die Alpen
Von Mittenwald nach Jesolo – alles andere als eine Spazierfahrt.
München · Es ist das härteste Mountainbike-Rennen der Welt; in acht Etappen geht es von Mittenwald nach Jesolo, von Oberbayern an die Adria – bis über 2.400 Meter über Normalnull: Die adidas Transalp Challenge 2005. Und diesmal ist ein Team aus München dabei, das man zuerst gar nicht mit Mountainbikes verbindet – das Team Juwelier Hilscher/Becker Coaching.
Den beiden Hobbysportlern geht es nicht um den Kampf an der Spitze, sondern um das Erlebnis, um den Sport, um die Leistung. Den Sieg werden die Profi-Teams unter sich ausmachen. Aber das ist nebensächlich, denn die Strecke führt quer durch die österreichischen Alpen bis hin zur italienischen Adriaküste. Neben der sportlichen Herausforderung werden Manfred Hilscher und Erik Becker auch Muße finden, die Gegend vom Rad aus zu bewundern. Allerdings machen die beiden ehrgeizigen Amateur-Sportler keine Touristikfahrt daraus. Denn es ist und bleibt das härteste Mountainbike-Rennen der Welt.
Los geht es an diesem Samstag, 16. Juli, in Mittenwald. Maximal 500 Zweier-Teams machen sich auf diese atemberaubende und sportlich anspruchsvolle Reise. Die Überquerung von Europas höchstem Gebirge mit dem Fahrrad ist eine große Herausforderung, gleichzeitig aber auch ein unvergessliches und spektakuläres Erlebnis für Sportler und Zuschauer. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Vorbereitung, denn die 726 Kilometer lange Tour verlangt von den Sportlern alles.
Bereits am ersten Tag sind von Mittenwald bis zum Hochalmsattel fast 1.000 Höhenmeter zu bewältigen – bei der Tour de France geht’s auch kaum härter zur Sache. Am zweiten Tag stehen zwei Anstiege über jeweils 1.200 Höhenmeter auf dem Plan. Mörderisch. Wer da nicht fit ist, braucht gar nicht erst anzutreten.
Aber die letzten Überprüfungen haben gezeigt: Hilscher und Becker sind von der Form her auf einem guten Weg. Sie haben Kilometer auf dem Rad und auf dem Ergometer »gefressen«, Kondition gebolzt und an der Technik gefeilt. Denn die Strecke verlangt nicht nur Leistung und Ausdauer, sondern auch die perfekte Fahrzeugbeherrschung. Die Strecke ist selten asphaltiert, aber mit schwierigen Streckenverhältnissen kommt ein Mountainbike spielend zurecht, solange der Fahrer fest im Sattel sitzt.
Erik Becker, der als Sportwissenschaftler und Trainer viele deutsche Spitzensportler im Rad- und Langlaufbereich betreut, weiß, worauf es ankommt. Sein Teamkollege und er haben sich optimal auf die Transalp Challenge vorbereitet. Jetzt fiebern beide dem Startsignal entgegen. Ab Samstag geht es in acht Tagesetappen über die sommerlichen Alpen. Und das heißt nicht Radeln im Sonnenschein – im Hochgebirge ist alles möglich: Sonne, Wind, Regen, Schnee, Nebel, Wärme, Kälte…
Diese Strapazen sind zu zweit kaum zu bewältigen, deswegen haben die beiden aus München und Regensburg ein tatkräftiges Team im Hintergrund, das in den Bereichen »Technik« und »Versorgung« immer zur Stelle ist. Strampeln müssen sie aber immer noch selbst. Dazu gehören 19 Pässe mit 22.500 Meter zu bewältigenden Höhenmetern. Für Entspannung sorgt der Abstieg auf den letzten 95 Kilometern der Tour.
Wie viele der 1.000 Fahrer aus rund 20 Nationen dann noch dabei sind, lässt sich nicht vorhersagen. Die meisten wird der Ehrgeiz sicher ein gutes Stück weit vorantreiben. Im Ziel ankommen – das ist für die meisten Sportler die Hauptsache. Und für Manfred Hilscher und Erik Becker ist es ein Ziel, das sie erreichen können. cr
Artikel vom 14.07.2005Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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