Kinder setzen sich für Tiere auf der Panzerweise ein

Am Hart/Garching · "Da soll keiner einfach durchlaufen"

Mit großen roten Nestern machen Kinder der LBV-Naturkindergruppe und des Ferienprogramms im Riva Nord auf die Brutsaison der Feldlerchen aufmerksam. Foto: RIVA NORD

Mit großen roten Nestern machen Kinder der LBV-Naturkindergruppe und des Ferienprogramms im Riva Nord auf die Brutsaison der Feldlerchen aufmerksam. Foto: RIVA NORD

Am Hart/Garching · Große rote Nester liegen an Weganfängen des Naturschutzgebietes Panzerwiese. Doch es sind keine Osternester. Kinder der LBV-Naturkindergruppe samt Gastkindern und Kinder des Ferienprogramms des Kinder- und Jugendraums Riva Nord haben sie gebunden und mit angemalten Steinen ausgelegt. Damit möchten sie unter dem Slogan “Dein Freiraum, mein Lebensraum“ auf die beginnende Brutsaison der Feldlerchen aufmerksam machen.

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Feldlerchen nisten am Boden quasi schutzlos mitten in der Wiese. Die Panzerwiese ist Kinderzimmer dieser Bodenbrüter. „Da soll keiner einfach durchlaufen und die Nester kaputttreten“, sagt Elisabeth. „Und obwohl es verboten ist, rennen so viele Hunde einfach ohne Leine hier drüber. Die verjagen die Lerchenmamas. Und manche räubern auch in den Nestern. Das finde ich richtig doof“, ergänzt Marie.

Hier lebt die bedrohte Wechselkröte

„Darauf möchten wir mit unserer Aktion hinweisen, besonders, weil Feldlerchen durch intensive Landwirtschaft rar geworden sind“ sagt Ulrike Sturm-Hentschel, die Leiterin der Naturkindergruppe des Landesbundes für Vogelschutz (LBV). Nicht nur Bodenbrüter sind durch das unbedachte Handeln von Menschen und freilaufenden Hunden in Gefahr, sondern auch Hasenjunge, die in Mulden aufwachsen und nicht so geschützt sind wie Kaninchen in ihrem Bau. Das gleiche gilt für verschiedene Frösche, Kröten und Molche, die in den Tümpeln auf der Wiese im Frühling ihren Nachwuchs bekommen. Sogar die stark bedrohte Wechselkröte gibt es hier. Der aufgewühlte Schlamm durch Hunde, die im Wasser spielen, verdreckt die Eier, die so verpilzen und absterben. Oder sie stören die Kaulquappen.

Über 40 Kinder sind involviert

Nicht nur die LBV-Naturkindergruppe hat die Idee mit den roten Nestern aufgegriffen, die bereits im vergangenen Jahr an der Fröttmaninger Heide realisiert wurde. Es folgten weitere Nester, die im Kinder- und Jugendraum Riva Nord des Kreisjugendrings München Stadt im Osterferienprogramm gefertigt wurden. An der Fröttmaninger Heide sind zudem zwei Kindergruppen des Bund Naturschutz (BN) aus Garching in diesem Jahr dabei. So sind über 40 Kinder in die Nesteraktion involviert.

Alle eingeladen: Am 6. Mai ist Heidetag

Tobias Maier, Gebietsbetreuer für das Natura 2000-Gebiet Heideflächen und Lohwälder nördlich von München, freut sich über das Engagement der Kinder und Jugendlichen, das die unter demselben Slogan “Dein Freiraum, mein Lebensraum“ parallel stattfindende Postwurfaktion der Gebietsbetreuung an die Anwohnerhaushalte begleitet. Maier stellt die Bedeutung dieser für manche Augen unspektakulär aussehenden Wiesen im Münchner Norden heraus: „Diese gefährdeten und deshalb geschützten Kalkmargerrasen des Natura 2000-Gebietes sind ein Refugium für viele Pflanzen und Tierarten, auch solche, die gefährdet sind auszusterben.“ Beim Heidetag am Samstag, 6. Mai, von 14 bis 18 Uhr, kann jeder die Grasheiden der Naturschutzgebiete Panzerwiese mit Hartelholz und Südliche Fröttmaninger Heide näher kennenlernen.

Artikel vom 18.04.2023
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