Showdown in der Kreisklasse

In Aufstiegshoffnung: Amateur-Löwen-Trainer Lulzim Kuqi. Foto: Anne Wild

München-Giesing-Gern · Lange war die Tabelle in der Kreisklasse München Gruppe 4 durch noch zu absolvierende Nachholspiele verzerrt. Jetzt haben drei Runden vor Saisonschluss die führenden vier Mannschaften in der Anzahl ihrer gespielten Partien gleichgezogen und das Ergebnis könnte kaum enger sein. Es bahnt sich ein spannender Showdown zwischen vier Klubs um den Aufstieg in die Kreisliga an.

Der FC Ludwigsvorstadt führt aktuell mit 51 Zählern das Klassement an. Es folgt mit 50 Punkten der TSV 1860 München III auf dem Aufstiegsrelegationsplatz. Nur drei Zähler hinter den Amateur-Löwen lauert der TSV Milbertshofen auf seine Chance, den wiederum nur ein Punkt vom Verfolger FC Espanol trennt. Der TSV Milbertshofen trifft in direkten Duellen noch auf alle drei Wettbewerber an der Spitze. Am kommenden Wochenende gastieren die »Milben« beim FC Espanol, eine Woche später beim TSV 1860 München III und am letzten Spieltag empfangen sie zuhause auf der Bezirkssportanlage Milbertshofen die Ludwigsvorstädter. Sportlich schwere Aufgaben, aber auch eine Gelegenheit für die Mannschaft von Spielertrainer Florian Scherm.

Die Rückkehr in die Kreisliga ist auch das erklärte Saisonziel der Amateur-Löwen, die in der vergangenen Spielzeit nach dem Corona-bedingten Abbruch den bitteren Weg in die Kreisklasse antreten mussten. Ihre Pflichtaufgabe am vergangenen Wochenende beim SC Amicitia lösten die Giesinger an der Dietrichstraße mit einem 3:1 (1:0)-Sieg. Auf dem wie ein Käfig eng mit einem Zaun umgebenen Kunstrasenplatz mit hartem Belag wehrten sich die abstiegsbedrohten Gastgeber nach Kräften und waren für die favorisierten Gäste alles andere als leichte Beute.

Nach einem Eckball wurde der SCA erstmals gefährlich – die Querlatte rettete für die Amateur-Löwen. Auf der Gegenseite krachte ein Distanzschuss der Weiß-Blauen an den Pfosten. Der Führungstreffer für die Amateur-Löwen fiel nach rund einer halben Stunde. Ein weit ausgeführter Freistoß aus dem Halbfeld konnte von der Amicitia-Defensive nicht richtig geklärt werden. Julian Schleich behielt im Strafraumgetümmel den Überblick und traf reaktionsschnell zum 0:1 (34. Min.). Die Bestnote bei den Hausherren verdiente sich Schlussmann Maximilian »Jack« Heliosch, der mit starken Paraden bis zum Halbzeitpfiff einen möglichen höheren Rückstand verhinderte.

Nach Wiederanpfiff kämpften sich die Gerner von Minute zu Minute besser ins Spiel und belohnten sich nach einer Stunde für ihr nicht nachlassendes Engagement. Ein Eckball landete auf dem Kopf des heransprintenden Jetmir Rexhaj, der zum umjubelten Ausgleich traf (60. Min.). Gäste-Trainer Lulzim Kuqi brachte mit Jacob Lechner, Diego Hones und Manuel Mughetto alle ihm zur Verfügung stehenden Offensivkräfte auf das Feld. Doch zunächst waren noch einmal die Gastgeber gefährlich – erneut rettete die Querlatte für Löwen-Schlussmann Nemanja Radenkovic.

Berauscht von der eigenen Courage wurde Amicitia immer mutiger. Die Partie geriet zu einem offenen Schlagabtausch. Lechner nutzte ein Missverständnis zwischen Heliosch und einem Innenverteidiger und bugsierte den Ball aus kurzer Distanz zum 1:2 über die Linie (76. Min.). Fünf Minuten später entschied Mughetto nach einem Konterangriff über Erik Alessandro die Partie zu Gunsten des TSV 1860 München III (81. Min.).

Diesen Samstag empfangen die Amateur-Löwen in Giesing (St.-Martin-Straße 35) um 17 Uhr die zweite Mannschaft der SpVgg 1906 Haidhausen. Sportliche Ausrutscher können sich die Sechzger keine mehr leisten. Denn der direkte Vergleich sowohl mit dem FC Ludwigsvorstadt wie auch dem FC Espanol und das Hinspiel gegen den TSV Milbertshofen ging während der Saison an die Konkurrenten – sie hätten bei Punktgleichstand die Nase vorn.

(as)

Artikel vom 11.05.2022
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