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Abteilungsleiter des TSV 1860 verkündet Abschied
Roman Beer sagt im Sommer Servus
Abschied als Funktionär: Roman Beer. Foto: Anne Wild
München/Giesing · Neun Jahre lang war Roman Beer ehrenamtlich für die Fußballabteilung des TSV München von 1860 e.V. tätig und in dieser Zeit verantwortlich für die Jugendarbeit und den Amateurfußball. Im Sommer ist nun Schluss für den 42-Jährigen und seinen sogar seit dreizehn Jahren amtierenden Vize-Abteilungsleiter Thomas Probst, teilen beide Funktionäre mit. Abteilungskassier Kurt Renner will im Amt bleiben und ist mit der Nachfolgesuche betraut. Beer und Probst machen private Gründe für ihren Rückzug geltend.
Während seiner vor Kurzem zu Ende gegangenen sechswöchigen Elternzeit habe er intensiv überlegt, ob Familie, Beruf und das zeitintensive Ehrenamt beim TSV 1860 für ihn noch vereinbar seien, berichtet Beer im Gespräch mit dem Münchner Wochenanzeiger. Wer ihn kennt, weiß: der studierte Architekt und Wirtschaftsingenieur macht keine halben Sachen. Also traf er eine Entscheidung – spätestens im Sommer soll seine Funktionärstätigkeit bei den Löwen enden. Als er das den Kollegen in der Abteilungsleitung mitteilte, habe Stellvertreter Probst den Zeitpunkt als günstig empfunden und erklärt, ebenfalls den Weg für eine Neubesetzung freimachen zu wollen. »Frischen Wind« versprechen sich beide, die den Übergang begleiten wollen.
Der für seine akribische Arbeit bekannte Beer hinterlässt ein bestelltes Feld. Nach dem Doppelabstieg der Fußballprofis im Sommer 2017 und den wirtschaftlichen Verwerfungen in der KGaA hatten Beobachter in der Folge den Zusammenbruch des Giesinger Nachwuchsfußballs prognostiziert. Das genaue Gegenteil trat ein. Beer und Probst gelang es, die Abteilung im gemeinnützigen Verein zu stärken und das Nachwuchsleistungszentrum neu zu strukturieren. Als leitender Ausbilder wurde Manfred Paula verpflichtet. Einer Schar von Eigengewächsen ist seither der Sprung in den Profikader geglückt. Alle Jugendmannschaften unter dem Dach des Vereins sind wieder in den höchsten Spielklassen zugange. Auch die in der Profifußball-Gesellschaft organisierten U19-Junioren spielen im Frühjahr um den Bundesligaaufstieg. »Die Sparten in der Fußballabteilung sind gut organisiert«, berichtet Beer. Mit dem Frauenfußball wurde zuletzt ein neuer Bereich etabliert. Die Finanzen der Abteilung sind stabil. Es sei für ihn der richtige Zeitpunkt, um den Stab weiterzureichen.
Als eine der kommenden großen Herausforderungen für seine Nachfolge sieht Beer eine vertragliche Vereinbarung zwischen dem gemeinnützigen Verein und der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA im Fall eines Aufstiegs der Profimannschaft. Als Drittligist erhalten die Münchner Löwen für ihre erfolgreiche Talentausbildung vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) finanzielle Mittel aus dem sogenannten »Nachwuchsfördertopf«. Die DFB-Zuschüsse fließen in den gemeinnützigen Bereich der Vereine – beim TSV 1860 München zweckgebunden in die Fußballabteilung, die das Nachwuchsleistungszentrum unterhält. Im Fall eines Aufstiegs der Profimannschaft wäre dagegen die Deutsche Fußball Liga (DFL) für die Ausschüttung von Fördergeldern für den Nachwuchsbereich zuständig. Diese gehen direkt an die von ihr vertretenen Vereine und Kapitalgesellschaften.
(as)
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