Vielseitiges Brauchtum ehrt die Gottesmutter

Mariä Himmelfahrt

Führung durch den Kräutergarte. Foto rechts: Am Blütenstand der Königskerze kann man  den Schnee vorhersagen. Fotos: Markus Wasmeier

Führung durch den Kräutergarte. Foto rechts: Am Blütenstand der Königskerze kann man den Schnee vorhersagen. Fotos: Markus Wasmeier

Schliersee/München · Am 15. August ist ein hoher Feiertag im katholischen Glauben, Mariä Himmelfahrt. Generell wird die Gottesmutter in Bayern besonders eifrig verehrt, zum Beispiel im Marienmonat Mai, in dem zahlreiche Marienwallfahrten stattfinden.

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Außerdem gibt es über das Jahr verteilt etliche Feiertage, die der heiligen Maria gewidmet sind. Von Maria Geburt über Maria Heimsuchung oder Maria Königin, um nur einige zu nennen. International auch sehr beachtet und mit vielen Pilgern verbunden ist der Gedenktag Unserer lieben Frau in Lourdes oder Fatima. Und diesen Samstag wird, wie der Name schon verrät, der Aufnahme Marias in den Himmel gedacht. Diese bildliche Vorstellung, die auch Maria Vollendung genannt wird hat viele Künstler inspiriert und eine Vielzahl an Himmelfahrten hervorgebracht.

In Bayern gibt es zahlreiche Bräuche und Traditionen an Mariä Himmelfahrt, das auch Maria Vollendung genannt wird.

In Bayern ist an diesem Tag der Brauch der Kräuterweihe etabliert. Man sammelt dazu zahlreiche Wald- und Wiesenkräuter, die zu einem Strauß, oder Buschen, wie man bei uns sagt, gebunden werden. An Mariä Himmelfahrt lässt man diesen dann vom Priester im Gottesdienst, oft auch ein Feldgottesdienst, weihen. Die Kräuter sollten Haus und Hof, sowie das Vieh vor allen möglichen Unliebsamkeiten, Schicksalsschlägen und Krankheiten bewahren. So war es selbstverständlich, dass ein Teil der geweihten Kräuter im Stall aufgehängt wurde oder bei Erkrankungen den Tieren unter das Futter gemischt wurden.

Der Kräuterbuschen vom Vorjahr hingegen wird im Küchenofen verbrannt, mitsamt der bösen Geister. In der Mitte des Straußes ist für gewöhnlich eine Königskerze eingebunden. Diese Blume hat an Mariä Himmelfahrt eine besondere Bedeutung, denn der Feiertag ist ein sogenannter Wetterlostag. Nach überlieferter Tradition kann man am Blütenstand der Pflanze den Schneereichtum und Länge des Winters vorhersagen, was für die Bauern eine wichtiger Anhaltspunkt war. Der Kolben stellt dabei von unten nach oben ungefähr den Zeitraum vom Spätherbst bis Ostern dar. An den Stellen, an denen die gelben Blüten stehen, liegt Schnee. Wie das so ist mit alten Wetterregeln, man muss schon fest dran glauben. Wir haben im Freilichtmuseum auch ein paar Königskerzen, die blühen allerdings alle anders. Meine Aufgabe wird jetzt sein, die herauszusuchen, die die richtige Prognose verspricht.

Doch wer will jetzt auch schon an Schnee denken. Aktuell genießen wir alle gern den Sommer und gerade in diesem Jahr sind viele Urlauber auf der Suche nach einem schönen Fleckerl in Bayern. Ich hab meinen Lieblingsplatz schon gefunden!

Wie Sie unschwer erraten können ist das unser altbayerisches Dorf am Schliersee. Das schöne dabei ist, dass auch Sie den Sommer im Freilichtmuseum genießen können. Auf dem Gelände gibt es viele schöne Plätze, an denen man verweilen kann, die Sonnenstrahlen einsammeln und nebenbei unsere bayerische Geschichte, alte Traditionen und Bräuche hautnah erleben kann. Es ist wirklich für jeden etwas dabei.

An Mariä Himmelfahrt zum Beispiel hat für die kleinen Besucher der Kasperl einen Besuch geplant, während die Erwachsenen in der Schnapsbrennerei Einblick in ein sehr altes und interessantes Handwerk bekommen können. Die ganze Familie trifft sich dann wieder im gemütlichen Biergarten um gemeinsam eine kulinarische Stärkung einzunehmen. Dazu servieren wir gerne unser selbstgebrautes Museumsbier oder hausgemachte Kräuterlimonade. Wenn Sie dann auf die Suche nach der Königskerze gehen bin ich mir sicher, einer von Ihnen hat bestimmt die richtige Schneevorhersage im Gepäck. Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 14.08.2020
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