Söder und Reiter verkünden schwere Entscheidung

Das Jahr ohne Wiesn!

Ein volles Bierzelt in Zeiten von Corona ist undenkbar. Deswegen ist eine Absage der Wiesn laut Stadt München unausweichlich. Foto: Stefan Dohl

Ein volles Bierzelt in Zeiten von Corona ist undenkbar. Deswegen ist eine Absage der Wiesn laut Stadt München unausweichlich. Foto: Stefan Dohl

München · Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) verkündeten am Dienstag (21. April) in einer gemeinsamen Pressekonferenz nun auch offiziell: Das Münchner Oktoberfest 2020 wird wegen der Coronavirus-Pandemie nicht stattfinden können.

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"Wir sind übereingekommen das das Risiko einfach zu hoch ist", sagte Söder. Abstandsregelungen oder etwa eine Mundschutzpflicht seinen auf solch einen großen Volksfest überhaupt nicht möglich. "Die Wiesn ist entweder gescheit, oder gar nicht", so der Ministerpräsident. Diese Absage gilt übrigens auch für alle anderen Herbst- und Volksfeste in Bayern. Auch das Bayerische Landwirtschaftsfest wird demzufolge nicht stattfinden. "Wir haben uns diese Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht", sagte OB Dieter Reiter. "Aber es fehlt uns beiden der Glaube, dass bei zwei Millionen ausländischen Gästen keine weitere Epidemie auf der Wiesn ausgelöst wird."

Diese Wiesnabsage ist jetzt schon historisch: Mehr als 20 Mal wurde das Oktoberfest bereits wegen Kriegen, Bomben und Seuchen abgesagt. Während des Zweiten Weltkriegs fiel das Fest ebenfalls aus, um dann von 1946 bis 1948 nur als kleines „Herbstfest“ gefeiert zu werden. Seit diesem Zeitpunkt musste das Oktoberfest nie wieder abgesagt werden. Bis zur Corona-Krise 2020.

Rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt kommen im Durchschnitt zum größten Volksfest der Welt nach München. Bis zu 250.000 Menschen sind an gut besuchten Tagen auf dem rund 34 Hektar großen Festgelände unterwegs. Für die Wirtschaft ist die Absage ein weiterer schwerer Schlag. Rund 1,23 Milliarden Euro nahm die Wirtschaft mit dem Oktoberfest im vergangenen Jahr ein. Der deutsche Brauerbund und der Deutsche Schaustellerbund schlagen bereits Alarm. Ohne Hilfen vom Staat müssen zahlreiche Schaustellerfamilien, kleine Standler und auch kleinere Brauereien voraussichtlich im Laufe des Jahres aufgeben.

Artikel vom 21.04.2020
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