Gorenzels »solide sorgenfreie Saison« rückt näher

Trendwende bei den Münchner Löwen?

Freude über den Auswärtssieg in Unterhaching: Günther Gorenzel und Neu-Trainer Michael Köllner. Foto: Anne Wild

Freude über den Auswärtssieg in Unterhaching: Günther Gorenzel und Neu-Trainer Michael Köllner. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Die Siege des TSV 1860 München in den Auswärtsspielen bei den Aufstiegsfavoriten Hallescher FC und Spielvereinigung Unterhaching sowie das Remis im Derby gegen den spielstarken FC Bayern II lassen manche Kritiker etwas ratlos zurück. Hatten sie doch ob der Schwere der sportlichen Aufgaben bis zur Winterpause den Löwen eine Talfahrt und einen Abstiegsplatz prognostiziert. Stattdessen zeigt die Formkurve der Giesinger nach oben.

Der überraschende Rücktritt von Trainer Daniel Bierofka scheint kaum Spuren in der Mannschaft hinterlassen zu haben. Doch woher kommt plötzlich die erfrischend aktive Spielweise? Und wieviel Qualität steckt wirklich im Kader? Oder ist es nur das pure Spielglück, das den Weiß-Blauen zu Saisonbeginn noch nicht zur Seite stand? Günther Gorenzel hatte nach dem Ende der Sommer-Transferperiode in einer Pressekonferenz öffentlich erklärt, mit diesem Kader müsse man »sich nicht verstecken« und »eine solide sorgenfreie Saison spielen« können. Er biete alle Variationsmöglichkeiten, um auf Leistungsschwankungen einzelner Spieler und die taktische Einstellung eines Gegners zu reagieren.

Eine Ansage des Sport-Geschäftsführers, die bei seinem Trainer nicht gut angekommen sein soll. Bierofka fühlte sich davon unter Druck gesetzt. War er doch in der Vorbereitungsphase nicht müde geworden, die Mannschaft als Abstiegskandidat auszurufen, der mangelnde individuelle Klasse (Stichwort Sparkurs) nur durch außerordentliche Geschlossenheit und Trotz würde kompensieren können. Als die sportlichen Ergebnisse zu Saisonbeginn tatsächlich zu wünschen übrig ließen, schien sich die pessimistische Vorahnung zu bestätigen. Einer 0:4-Klatsche beim Aufsteiger Waldhof Mannheim folgte eine 1:5-Niederlage beim 1. FC Magdeburg. »Ich schäme mich für das Auftreten meiner Mannschaft«, erklärte der Trainer in der Pressekonferenz in Sachsen-Anhalt.

Ohne sofortige Verstärkungen, wie etwa Trainingsgast Maximilian Oesterhelweg (29), und selbstredend weitere Transfers in der Winterpause, wäre eine Trendwende nicht mehr zu schaffen, unkten die Kritiker. Zu übermächtig erschienen die Gegner und zu tief saß die Verunsicherung im eigenen Team. Die zumindest scheint sich nun gelöst zu haben. Die »solide sorgenfreie Saison«, von der Gorenzel sprach, sie rückt für den TSV 1860 München näher. Bis Weihnachten empfangen die Weiß-Blauen noch die SG Sonnenhof Großaspach zuhause im Grünwalder Stadion und müssen auswärts beim Aufstiegsfavoriten FC Ingolstadt 04 und beim SC Preußen Münster antreten. In der augenblicklichen Verfassung der Mannschaft wirken die Aufgaben nicht mehr unlösbar. Der Ruf nach Verstärkungen in der Winterpause könnte sich dann auch erledigt haben.

(as)

Artikel vom 03.12.2019
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...