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Schriftsteller, Grafiker, Ratssekretär
Drei neue Straßenbenennungen für München
2007 erschienen Essays von Carl Amery. Foto: Verlag
München · Der Kommunalausschuss des Stadtrats hat heute einstimmig drei Straßenbenennungen zugestimmt. Im Stadtbezirk Au-Haidhausen wird ein Platz an der Ecke Reger- und Welfenstraße nach Carl Amery benannt.
Der Benennungsvorschlag geht auf einen Antrag des Bezirksausschusses 5 Au-Haidhausen zurück. Der Schriftsteller Carl Amery (bürgerlicher Name: Christian Anton Mayer) ist geboren (9. 4. 1922) und gestorben in München (24.5.2005). Er war Leiter der Städtischen Bibliotheken München (1967-1971), Mitglied der Gruppe 47, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller und Präsident des PENZentrums Deutschland. Politisches Engagement und die Auseinandersetzung mit dem Katholizismus sind prägende Konstanten seines Werkes. Carl Amery wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter der Literaturpreis der Landeshauptstadt München, die Ludwig-Thoma-Medaille der Stadt München, das Bundesverdienstkreuz, der Bayerische Friedenspreis oder der Naturschutzpreis des Bundes Naturschutz in Bayern. Sein literarisches Hauptwerk »Die Wallfahrer« veröffentlichte er im Jahr 1986.
In Schwabing-Freimann wird ein bislang unbenannter Weg aufgrund der Widmung zu einem beschränkt-öffentlichen Weg für den Fuß- und Radverkehr – zwischen der Otl-Aicher-Straße und der Haltestelle Domagkstraße (Tramlinie 23) – nach Paul Renner benannt. Wegen seiner Affinität zur Philosophie des Bauhauses und des Werkbundes hat diese Benennung einen thematischen Bezug zu den umliegenden Straßen.
Der Typograf und Grafikdesigner Paul Renner, geboren am 9. 8. 1878 in Wernigerode, gestorben 25. 4. 1956 in Hödingen war Urheber der Schriftart »Futura«, Mitbegründer der Schule für »Illustration und Buchgewerbe« in München, Mitglied des Deutschen Werkbundes und ab 1927 Leiter der »Meisterschule für Deutschlands Buchdrucker«. 1933 wurde er von der NS verhaftet und aus dem Amt entlassen, woraufhin er in die Schweiz emigrierte.
Tunnel erhält Straßenname
Als erster Tunnel in München wird der Heckenstallertunnel in Sendling-Westpark offiziell nach dem Straßenbenennungsverfahren benannt. Durch die Bauarbeiten am Luise-Kiesselbach-Platz hat sich dort die Verkehrsführung geändert. An der derzeitigen Heckenstallerstraße verläuft der Verkehr nun unterirdisch in einem Tunnel (teilweise in einem offenen Trog), parallel dazu werden die Anwesen Heckenstallerstraße 109 - 171 von einem oberirdischen Geh- und Radweg erschlossen. Beide Bereiche führen momentan den Namen Heckenstallerstraße.
Eine eindeutige namentliche Unterscheidung des Tunnels und des Geh- und Radweges oberhalb ist laut einer Stellungnahme der Branddirektion für den Rettungseinsatz zwingend notwendig. Auch bei der privaten Navigation zu den Anwesen Heckenstallerstraße 109-171 treten durch die spezielle Situation Probleme auf.
Eine Umbenennung des Geh- und Radweges wurde vom Bezirksausschuss 7 und den Anwohnern strikt abgelehnt.
Die Heckenstallerstraße wurde um 1898 benannt. Urban Heckenstaller (Geburtsdaten unbekannt, gestorben am 5. 2. 1748 in München) war Kurfürstlich Bayerischer Geheimer Ratssekretär und leistete den Oberländer Bauern bei der bayerischen Landeserhebung im Jahre 1705 als Persönlichkeit aus dem engsten Kreis um den Kurfürsten Max Emanuel wertvolle Dienste.
Alle drei Persönlichkeiten haben einen Bezug zu München, was ein wichtiges Auswahlkriterium ist.
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