Hohe Auszeichnung für Giesinger Amateur-Spieler

Bester deutscher Kicker ist ein Löwe

Ausgezeichnet: Robert Werner. Foto: Anne Wild

Ausgezeichnet: Robert Werner. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Robert Werner von den Munich Cowboys ist von einem Gremium aus Sportjournalisten und Bundesligatrainern zum besten Kicker der German Football League (GFL) gekürt und ins »All Star Team 2018« gewählt worden. Den 31-Jährigen zeichnet die höchste Trefferquote der Liga aus. Neben seiner Karriere im American Football spielt Werner auch Fußball – als Amateur in der vierten Mannschaft des TSV 1860 München.

Der gebürtige Brandenburger wurde als Jugendlicher von 1992 bis 1998 beim FC Energie Cottbus ausgebildet. Vor sechs Jahren kam der Stürmer durch Zufall zum American Football und wurde sofort für die Bundesliga verpflichtet. »Ich ging damals zu einem Probetraining und schoss den Ball auf das Stadiondach, dann durfte ich bleiben«, erinnert sich Werner. »Seit ich denken kann, spiele ich Fußball. Das hilft mir natürlich sehr in Punkto Ballgefühl und -sicherheit«, fügt er an.

Werner spielt im American Football auf der Position des Kickers. Dieser Spieler kommt nur zum Einsatz, wenn die schrankartigen, gut gepolsterten Männer mit ihrem strategischen Spiel nicht mehr weiterkommen und der Versuch unternommen wird, ein Field Goal zu erzielen – also den eiförmigen Ball zwischen den beiden langen Stangen am Ende des Spielfeldes hindurch zu schießen. Gelingt das, bekommt die angreifende Mannschaft drei Punkte, die häufig über Sieg oder Niederlage im Spiel entscheiden. »Und für diese Aufgabe braucht es einen Kicker, der in dieser angespannten Situation innerlich ruhig bleibt und sehr präzise schießen kann – oft über weite Distanzen«, erklärt Werner. Sein weitestes Field Goal, das er geschossen hat, war aus einer Entfernung von knapp 50 Metern (54 yards). Übermäßig Muskeln – außer in den Beinen – braucht es beim Kicker nicht. So gibt es in den USA Kicker, die selbst mit 45 Jahren noch gut im Geschäft sind.

Die durchschnittliche Karriere eines NFL-Stars, eines Spielers in der US-Profiliga, beträgt nur rund drei Jahre. Nach High-School und College-Football haben die Profis meist eine eher kurze aber sehr intensive Spielzeit in der Profiliga: »Danach ist es meist verletzungsbedingt vorbei – ein harter Sport«, weiß Werner. Nicht aber so beim Kicker, denn der verlässt nach seinem Einsatz sofort wieder das Feld.

Die Auszeichnung für Werner basiert auf Statistiken. Bei den Field Goals hatte Werner in der Saison 2018 eine Präzision von fast 73 Prozent – mit dieser Statistik geht auch so mancher US-Profi durch die Saison. Eine Frage der Zeit, bis er aus den USA abgeworben wird? Eher nicht, denn Werner startet gerade seine berufliche Karriere mit einem Master in General Management beim Technologie-Konzern Infineon in München. Zudem wird er noch in diesem Jahr Vater. Werners Erfolgsrezept im Football zeichnet ihn auch im Berufs- und Privatleben aus: Ruhe, Besonnenheit, Zielstrebigkeit und eine Portion Talent.

Ebenfalls ins All Star Team 2018 berufen wurden von den Munich Cowboys Kai Silbermann als Wide Receiver, Dominic Siegel für die Defensive Line und Joschka Bartz als Defensive Back.

(as)

Artikel vom 26.09.2018
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