Ausstellung mit Fotografien in der Rathausgalerie

Bilder von den Tatorten des NSU

Auf den ersten Blick weisen die »Tatorte« keine Spuren der Gewalttaten mehr auf: Hier in der Bad-Schachener-Straße wurde Habil Kiliç ermordet. 	Foto: Regina Schmeken

Auf den ersten Blick weisen die »Tatorte« keine Spuren der Gewalttaten mehr auf: Hier in der Bad-Schachener-Straße wurde Habil Kiliç ermordet. Foto: Regina Schmeken

München · Die Fotokünstlerin Regina Schmeken fotografierte von 2013 bis 2016 an zwölf Tatorten des NSU. Die großformatigen Schwarzweißaufnahmen sind jetzt bis 14. Oktober in der Ausstellung »BLUTIGER BODEN. Die Tatorte des NSU« in der Rathausgalerie zu sehen.

Regina Schmeken geht es dabei um das Gedenken an die Ermordeten sowie um die Auseinandersetzung mit Orten, die auf den ersten Blick keinerlei Spuren einer Gewalttat aufweisen.

Das erste Opfer, der Blumenhändler Enver Simsek wurde am 9. September 2000 in Nürnberg ermordet, das letzte, die Polizistin Michèle Kiesewetter am 25. April 2007 in Heilbronn.

Es mussten in diesem Zeitraum zehn Menschen sterben, viele wurden an Seele und Körper verletzt. Der Prozess gegen Beate Zschäpe am Oberlandesgericht in München begann 2013, das Urteil fiel am 11. Juli 2018, doch eine restlose Aufklärung der Taten steht bis heute aus.

Nachdem die Ausstellung im Militärhistorischen Museum in Dresden, kuratiert von Dr. Gorch Pieken, im Herbst und Winter 2016 zuerst zu sehen war, zeigte auch der Martin-Gropius-Bau in Berlin in 2017 die Fotoinstallation von Regina Schmeken. München ist nun die erste Station in einer deutschen Stadt in der der NSU Menschen ermordete: im Jahre 2001 in der Bad-Schachener-Straße Habil Kiliç und Theodoros Boulgaridis 2005 in der Trappentreustraße.

Mit ihrem Zyklus verstörend eindrücklich wirkender Fotografien arbeitet Regina Schmeken die Geschehnisse gleichsam mit bildnerischen Mitteln auf.

Die Ausstellung »BLUTIGER BODEN. Die Tatorte des NSU« ist dienstags bis sonntags von 11 bis 19 Uhr in der Rathausgalerie am Marienplatz zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

Individuelle Führungen und Gespräche in der Ausstellung werden wieder am Samstag, 13. Oktober, 15 bis 17 Uhr, angeboten. Bereits am Sonntag, 9. September, 11.30 Uhr, sind Interessierte zu einem Gespräch mit der Künstlerin und am Freitag, 5. Oktober, 19 Uhr, zu einem Podiumsgespräch eingeladen.

Artikel vom 28.07.2018
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