Radl-Aktion braucht Spenden

Fahrradtombola für Bedürftige soll heuer am 22. Juli stattfinden

Damit bei der Radl-Tombola auf dem Bordeauxplatz möglichst viele Bedürftige ein Radl bekommen, bittet Initiator Oguz Lüle (kleines Bild) um weitere Spenden.	Fotos: Michael Lucan

Damit bei der Radl-Tombola auf dem Bordeauxplatz möglichst viele Bedürftige ein Radl bekommen, bittet Initiator Oguz Lüle (kleines Bild) um weitere Spenden. Fotos: Michael Lucan

München/Haidhausen · Seit 2010 sammelt die »Initiative Zivilcourage« aus Haidhausen gemeinsam mit dem Verein Kulturlust gebrauchte Fahrräder und übergibt sie – gereinigt und überholt – an bedürftige Menschen.

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Im vergangenen Sommer wurden rund 120 Fahrräder, darunter Damen-, Herren- und Kinderfahrräder, auf dem Bordeauxplatz im Rahmen einer Tombola vergeben.

Auch heuer ist für den Juli eine Radl-Tombola geplant – doch die »Initiative Zivilcourage« hat bislang nur einen Teil der benötigten Fahrräder sammeln können. Damit die bei vielen Haidhausern bekannte und beliebte Radl-Aktion stattfinden kann, braucht es weitere Spenden.

Die Fahrräder werden vor Ort abgeholt

Oguz Lüle von der Initiative Zivilcourage macht sich Sorgen, denn bisher kamen erst knapp über 60 Fahrräder, die für die Weitergabe geeignet sind, zusammen. »Wir freuen uns daher über jedes weitere Rad, das uns für die Tombola noch zur Verfügung gestellt wird.« Die Initiative holt die gespendeten Fahrräder vor Ort bei den Besitzern ab. Eines hat sich allerdings verändert: Mangels eigener Werkstatt können gespendete Fahrräder nicht mehr repariert, sondern nur noch technisch durchgesehen und gereinigt werden. Der Grund ist schnell erklärt: Die Initiative Zivilcourage war im Kulturzentrum Wörthhof zuhause. Das freie Kulturzentrum in der Wörthstraße 10 musste jedoch im vergangenen Sommer nach zehn Jahren schließen. Nachdem die Miete für die Räume angestiegen war, wurde die Finanzierung immer schwieriger.

»Wir machen aber weiter«, sagt Lüle, »denn unsere Hilfe ist weiter notwendig. Sie richtet sich an alle, die sich kein eigenes Radl leisten können – obwohl sie es benötigen.« Die Organisatoren unterscheiden dabei nicht zwischen »einheimischen« Bedürftigen und Migranten, betont Lüle, der Gründer und Inhaber des Kulturzentrums Wörthof war: »Jeder, der in einer prekären Situation ist, kann bei uns ein Radl bekommen.«

Die Initiative Zivilcourage sieht in ihrer Aktion auch einen wichtigen Beitrag zur Integration. »Bei uns wird niemand ausgegrenzt!« betont Oguz Lüle, der aus der Türkei stammt und seit 1980 in München lebt, wo er auch politisch aktiv ist.

Gemeinsam mit seinen Mitstreitern der Initiative Zivilcourage hat Lüle im Jahr 2010 den Förderpreis »Münchner Lichtblicke« des Migrationsbeirats der Landeshauptstadt erhalten, übergeben vom damaligen Oberbürgermeister Christian Ude.

Der Preis diente als Anerkennung für die zahlreichen Unterstützungsaktionen der Initiative, die sich ursprünglich vor allem für Migranten aus Osteuropa einsetzte, die in München in prekären Verhältnissen leben. Daraus ging auch die Radl-Aktion hervor: Anfangs wurden die Räder meist an Migranten verschenkt, etwa an bulgarische Tagelöhner. Später freuten sich über die neuen, alten Radl vor allem Empfänger von Hartz IV und Grundsicherung, Rentner oder Geflüchtete. Oguz Lüle bittet alle Bürger aus Haidhausen und den angrenzenden Vierteln darum, gebrauchte, möglichst fahrtüchtige Fahrräder zu spenden. Die Tombola wird voraussichtlich am Sonntag, 22. Juli, ab 16 Uhr auf dem Bordeauxplatz stattfinden. red

Information
Wer ein Fahrrad spenden möchte, erreicht Oguz Lüle telefonisch unter 01 57/55 70 63 61 oder 0 89/95 41 53 85. Weitere Informationen unter kulturlust.org/fahrradaktion

Artikel vom 19.05.2018
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