Retrospektive im Münchner Filmmuseum

München · Alle Filme von Roman Polanski

Roman Polanski bei den Dreharbeiten zu seinem Film »Der Pianist«.	Foto: VA

Roman Polanski bei den Dreharbeiten zu seinem Film »Der Pianist«. Foto: VA

München/Altstadt · Vom 17. Oktober bis zum 20. Dezember zeigt das Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, eine vollständige Retrospektive mit allen Filmen des Regisseurs, Drehbuchautors und Schauspielers Roman Polanski, inklusive seiner frühen Kurzfilme.

Zu Beginn der Retrospektive am Donnerstag, dem 19. Oktober. um 19 Uhr zeigt das Kino den Dokumentarfilm »Roman Polanski: A Film Memoir« (2011) von Laurent Bouzereau, in dem Polanski in intensiven persönlichen Gesprächen seinem Freund, dem Produzenten Andrew Braunsberg, seinen Lebensweg erzählt, angefangen von seiner Kindheit im Krakauer Ghetto über seine ersten Filme in Polen, den Umzug nach Paris, seine Karriere in Europa und Amerika, den tragischen Mord an seiner schwangeren Frau Sharon Tate, die Kontroversen um seine Verhaftung im Jahr 1977 bis hin zum heutigen Schaffen und Leben in Frankreich mit seiner Frau Emmanuelle Seigner.

Schon sein erster Spielfilm, das Ehedrama »Das Messer im Wasser« (1962), das größtenteils auf einem Segelboot spielt, zeugt von Polanskis Vorliebe für Geschichten, die an einem bestimmten Ort innerhalb eines eng begrenzten Zeitraums spielen. In Filmen wie »Ekel« (1965) und »Rosemaries Baby« (1968), die beide überwiegend in Wohnungen spielen, nähert er sich seinen Protagonistinnen sehr emotional an und lässt klaustrophobische, surreale Bildgestaltungen zum Spiegel der zerstörten Seelen werden. Polanski greift häufig Genrekonventionen auf und moduliert sie bis hin zur Parodie. »Tanz der Vampire« (1967) parodiert den Horrorfilm und »Chinatown« (1974) ist eindeutig vom amerikanischen film noir beeinflusst.

In »Der Pianist« (2002), der auf der Autobiografie des polnischen Pianisten und Komponisten Wladyslaw Szpilman basiert, weist Polanski auf seine eigene Lebensgeschichte als verfolgter Jude hin und kontrastiert die sensible Hauptfigur mit dem aggressiven Herrschaftssystem der Nationalsozialisten. Polanski nannte ihn seinen »wahrscheinlich persönlichsten Film«.

Weitere Informationen sowie alle Filme und Termine der Reihe www.muenchner-stadtmuseum.de/film Reservierungen sind unter Tel. 2 33 9 64 50 möglich. Der Eintritt kostet 4 und 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ; Aufschlag bei Überlänge.

Artikel vom 14.10.2017
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