Psychiatrie erweitert: Haus der Barmherzigen Schwestern wird umgebaut

München · Einst Kloster, bald Klinik

Im leer stehenden Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern soll demnächst eine Tagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie eingerichtet werden. Dazu kommen Therapie-, Büro- und Seminarräume.				 Foto: bs

Im leer stehenden Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern soll demnächst eine Tagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie eingerichtet werden. Dazu kommen Therapie-, Büro- und Seminarräume. Foto: bs

München/Ludwigsvorstadt · Das Klinikum der Universität München in der Innenstadt wächst immer weiter: Bald werden im ehemaligen Kloster der Barmherzigen Schwestern, zu finden unter der Adresse Nußbaumstraße 5, psychiatrische Tageskliniken sowie Verwaltungsstellen entstehen.

»Der Campus Innenstadt München wird gestärkt und langfristig gesichert«, teilte Bayerns Finanz- und Heimatminister Markus Söder (CSU) vor kurzem mit. Dringend benötigte Erweiterungsflächen der Psychiatrie würden geschaffen, Verwaltungsbereiche zusammengefasst, führte Söder weiter aus. Bisher angemietete Flächen kann die Klinik dadurch aufgeben.

Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags hat in der vergangenen Woche 19,5 Millionen Euro für den Umbau des Gebäudes zur Unterbringung klinischer Nutzungen und von Büroräumen für die Verwaltung gebilligt. Die Baumaßnahme erfolgt im Zusammenhang mit der Neuordnung der Hochschulmedizin am Standort München.

Bei dem betreffenden Gebäude in unmittelbarer Nähe der Einrichtungen für die Erwachsenenpsychiatrie sowie die Kinder- und Jugendpsychiatrie handelt es sich um das sogenannte Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern, die früher in dem Kloster lebten. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde von 1837 bis 1839 nach Plänen von Friedrich von Gärtner erbaut. König Ludwig I. hatte die Schwestern, die sich traditionell der Kranken- und Altenpflege verschrieben haben, kurz zuvor nach Bayern geholt.

Im zweiten Weltkrieg wurden jedoch Teile des Hauses zerstört und dann 1949 verändert wiederaufgebaut. Seit dem Umzug der Barmherzigen Schwestern nach Berg am Laim vor zehn Jahren ist das denkmalgeschützte Gebäude immer wieder für verschiedene Veranstaltungen des Klinikums genutzt worden.

In dem viergeschossigen Haus mit einer Nutzfläche von rund 3.870 Quadratmetern werden demnächst unter anderem Therapie-, Büro- und Seminarräume sowie eine Tagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie eingerichtet. Alle öffentlichen Bereiche sollen nach dem Umbau barrierefrei zugänglich sein.

Die geplanten Umbaumaßnahmen würden in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege erfolgen, teilte das Finanzministerium mit. Auch die ehemalige Klosterkirche wird angetastet und zu einem Mehrzweck- bzw. Veranstaltungsraum umgebaut – ein seltener Fall der Profanisierung eines katholischen Kirchengebäudes in München. Zuletzt gab es einen solchen Vorgang bei der Allerheiligenhofkirche in der Residenz anno 2003. red

Artikel vom 15.07.2017
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...