Musik ist Tradition

Musikantentreffen im Freilichtmuseum am 22. und 23. Juli

Foto: Markus Wasmeier Freilichtmuseum

Foto: Markus Wasmeier Freilichtmuseum

München/Schliersee · Manchmal stellt einem jemand die Frage, was man mitnehmen würde, wenn man auf eine einsame Insel verbannt würde und nur zehn Gegenstände wählen dürfte.

Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht genau, ich weiß nur eines, meine Zither wäre dabei. Denn Zitherspielen gehört zu meinem Leben seit Kindesbeinen an und die Musik gibt mir sehr viel. Und da bin ich sicher nicht der einzige, vielleicht geht es Ihnen ja ähnlich. Musik spielte im Leben der Menschen immer eine entscheidende Rolle und war stets eng mit religiösen Riten und Traditionen verbunden.

Von Blasmusik über den Dreigesang bis zum Moritatensänger

Die frühen Instrumente waren einfach in ihrer Machart, wie etwa Trommeln, Klangstäbe oder, schon etwas filigraner, eine Knochenflöte. Im Laufe der Jahrtausende entwickelten sich die Instrumente weiter, die Melodien und Rhythmen wurden von Generation zu Generation überliefert und ausgeschmückt und so entstanden regional sehr unterschiedliche Musikstile und Instrumente, sodass man sagen kann, jedes Volk hat seine eigene Volksmusik, die auch stets mit bestimmten Instrumenten verbunden ist. Bei uns in Bayern wird man schnell nach der Blasmusik rufen während wir Schottland sofort mit dem Dudelsack oder Russland mit der Balalaika in Verbindung bringen.

Natürlich können Sie jetzt sagen, bayerische Musik besteht nicht nur aus Blasmusik und da haben Sie freilich recht, denn auch Zither, Harfe, Hackbrett, Ziehharmonika oder Gitarre spielen in unserer Volksmusik eine zentrale Rolle. Unsere Musik ist eben sehr vielfältig in der Instrumentalisierung. Und deshalb freut es mich besonders, Sie in zwei Wochen einladen zu dürfen, zu unserem Musikantentreffen ins altbayerische Dorf, um diese Vielfalt hautnah zu erleben. Das Freilichtmuseum wird zur Bühne für Sänger und Musikanten verschiedenster Stile.

Bei uns finden Sie Blasmusik neben Saitenmusik und den Dreigesang neben dem Moritatensänger, sowie unzählige Mischungen der Besetzungen. Früher diente die Musik der Unterhaltung, wenn die Gstanzlsänger im Wirtshaus die Obrigkeit aussangen oder die Dorfkapelle an Kirchweih zum Tanz spielte war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Übrigens, ein berühmter Gstanzlsänger war der Wildschütz Jennerwein, der bei uns in Schliersee begraben ist. Aber auch in den eigenen vier Wänden war die Musik ein beliebter Zeitvertreib für alle Bewohner, vom Austragler über den Bauern bis hin zum Knecht. Daher kommt es auch, dass Volksmusik oft auf einfachen Harmonien aufgebaut ist, da sie von Menschen gespielt wurde, die keine akademische Musikausbildung hatten.

Mittlerweile ist das ein wenig anders. Bei unserem Musikantentreffen erleben Sie die Virtuosität der heutigen Musikergeneration. Einen großen Beitrag dazu leisten die Musikvereine vor Ort, wie etwa Stadtkapellen, die mit ihrer Jugendarbeit die Kinder mit großem ehrenamtlichen Aufwand ausbilden oder auch die kommunalen Musikschulen. Und das Ergebnis kann sich hören lassen. Wenn Sie selbst Musiker sind und es Sie jetzt in den Fingern juckt, Sie können sich zum Mitmusizieren anmelden, Informationen dazu finden Sie auf unserer Internetseite. Oder aber Sie lehnen sich zurück, genießen in unserem gemütlichen Biergarten das süffige selbstgebraute Museumsbier und lassen die anderen für Sie spielen. Unser altbayerisches Wirtshaus »Zum Wofen« verwöhnt Sie dabei gerne mit feinen hausgemachten Schmankerln aus der Küche oder Kaffee und Kuchen.

Und wenn Sie dann über das Museumsgelände streifen, hören Sie aus allen Winkeln Musik und Gesang zwischen den historischen Häusern klingen, umrahmt von den Schlierseer Bergen. So klingt Bayern. Die Musikanten und Ich, wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Artikel vom 09.07.2017
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