In den Sattel und los!

Stadtradeln ab 25. Juni: Fast alle Gemeinden im Landkreis München sind dabei

München · 2008 ging die Aktion »Stadtradeln«, initiiert vom Klima-Bündnis zur Förderung des Radverkehrs, erstmalig an den Start. »Damals waren es gerade einmal 23 Kommunen, die deutschlandweit mitgemacht haben«, erinnert sich Projektleiter André Muno schmunzelnd.

Seitdem ist die Tendenz stetig steigend, allein im Jahr 2016 haben stolze 496 Städte, Gemeinden und auch Landkreise an dem Projekt teilgenommen. Und das war noch längst nicht alles. Dieses Jahr haben sich bereits 578 Kommunen angemeldet, das Stadtradel-Team hofft, die 600 voll zu machen. »Wir haben einen echten Schneeball-Effekt ausgelöst. Die Kommunen, die teilnehmen, spornen alleine durch ihr Vorbild an, auch die ins Boot zu holen, die noch nicht mit von der Partie sind«, freut sich Muno. Von den 29 Städten und Gemeinden im Landkreis München nehmen stolze 26 teil, außerdem tritt der Landkreis zusätzlich als eigene Teilnehmerkommune an. Im vergangenen Jahr hat der Landkreis sogar mehr Teilnehmer aufbieten können als die Landeshauptstadt München, nämlich 3.916 im Vergleich zu 3.391. Weil die Stadt-Münchner aber fleißiger in die Pedale getreten haben, haben sie insgesamt 769.720 Kilometer erreicht. Im Landkreis waren es »nur« 591.280 Kilometer. Am Ende geht es darum aber gar nicht.

Weil man die Begeisterung für den Radverkehr nicht mit dem erhobenen Zeigefinger predigen will, habe man den Wettbewerb ins Lebens gerufen, erklärt Muno. So kann man online unter www.stadt radeln.de nicht nur die eigenen Ergebnisse eintragen, sondern auch die Leistungen der anderen Gruppen mitverfolgen. »Das spornt an, denn schließlich gibt es am Ende Preise im Wert von rund 40.000 Euro zu gewinnen«, so André Muno. Damit jede Gruppe eine faire Chance bekommt zu gewinnen, wurden die Kategorien so gewählt, dass nicht allein die Gruppengröße oder die erradelten Kilometer der ganzen Gruppe ausschlaggebend sind. Dabei hätten größere Städte und Gemeinden entsprechend große Vorteile. Die Gewinnerkategorien sind neben der fahrradaktivsten Kommune mit den meisten Radkilometern das jeweils fahrradaktiveste Kommunalparlament (Stadt- und Gemeinderäte werden innerhalb ihrer Gruppe als eigenes Team gewertet) und die fahrradaktivste Kommune mit den meisten Radl­kilometern pro Einwohner. Die meisten Radlkilometer im Landkreis München hat im vergangenen Jahr die Gemeinde Haar geschafft. 102.260 Kilometer standen am Ende zu Buche. Garching erreichte stolze 90.296 Kilometer, gefolgt von Unterhaching mit 72.303 Kilometern und Unterschleißheim mit 57.415 Kilometern. Das Oberschleißheimer Ergebnis von 17.232 Kilometern ist ausbaufähig. Knapp hinter Unterschleißheim war übrigens Neufahrn mit 51.045 Kilometern ins Ziel gekommen. Eching hatte keine Teilnahme gemeldet.

Unübertroffen hat Hannover als fahrradaktivste Kommune mit fast eineinhalb Millionen Kilometern das Rennen gemacht. München hat nur gut halb so viel Strecke geschafft und ist auf dem fünften Platz in der Schlusswertung gelandet. »Uns geht es natürlich nicht in erster Linie um den Wettbewerb, sondern darum, den Leuten zu zeigen, dass es Spaß macht das Rad anstelle des Autos zu nehmen. Am Ende der drei Wochen stellt man hoffentlich fest, dass man häufig schneller war als mit dem Auto, dass man Geld gespart hat und das man sich fitter fühlt«, so André Muno. Nicht zu vergessen der Vorteil der dabei für die Umwelt entsteht, allein 2016 wurden bei der Aktion 4.648.928 Kilogramm CO2 eingespart. Nicht überall in Deutschland findet die Aktion Stadtradeln wie in München und dem Münchner Landkreis vom 25. Juni bis 15. Juli statt. Insgesamt besteht die Möglichkeit vom 1. Mai bis zum 30. September mitzumachen. Mitmachen können allerdings nur die Personen, die in einer teilnehmenden Kommune wohnen, arbeiten, Mitglied in einem Verein sind oder dort eine Schule besuchen. Die Registrierung verläuft ganz einfach online unter www.stadtradeln.de. Die Teilnahme ist für die Radfahrer kostenfrei.

Das Stadtradeln lebt vom Fairplay-Gedanken. Das gilt besonders bei der Übermittlung der gefahrenen Kilometer - jedes Einzelnen. Zehntausende Radfahrer können und sollen nicht kontrolliert werden. Jeder gibt seine gefahrenen Kilometer an, so gut er kann. Schätzen geht auch, aber Hilfsmittel wie ein Kilometerzähler oder Routenplaner sind natürlich zuverlässiger. Übrigens: Auch Pedelec-Fahrer können mitmachen. Wer allerdings seine Strecke auf einem stationären Gerät (Heimtrainer) »runterreißen« will, hat Pech: Es muss schon ein mobiles Fahrrad sein. Denn genau darum geht es letztlich: das Fahrrad als Sportgerät und als Fortbewegungsmittel entdecken und nutzen. Und los geht’s!

Artikel vom 14.06.2017
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