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Immer am Seeufer entlang
München · Eine Wanderung zum Sterbeort des »Kinis« – Ludwig II.
Am Starnberger See verbrachte Ludwig II. seine Sommer. Am 13. Juni 1886 fand der »Kini« an eben diesem See auch sein tragisches Ende. Foto: Stefan Dohl
München · Obwohl schon über 130 Jahre seit seinem Tod vergangen sind wird Otto Friedrich Wilhelm von Wittelsbach – besser bekannt als König Ludwig II. – hierzulande immer noch wie ein »Pop-Star« verehrt.
Sein Konterfei findet sich auf Tassen, Krügen, T-Shirts, Ansteckern bis hin zu Musik-Alben. Sogar Biermarken und ein Fernwanderweg tragen heute seinen Namen. Ludwigs narzisstische Eitelkeiten, seine homosexuellen Neigungen und Menschenscheue, die latente Prunk- und Verschwendungssucht, sowie seine umstrittene Amtsführung sind heutzutage in Vergessenheit geraten. Mit dem Bau der Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof hat er sich in Bayern ein Denkmal gesetzt und ist seitdem als »Märchenkönig« in die Geschichte eingegangen. Auch in München findet der "Kini" Ludwig II. noch immer Anhänger.
Und das, obwohl ihn die Residenzstadt und der Münchner »Plebs« ziemlich verhasst gewesen ist. Viel lieber residierte der große Wagner-Anhänger Ludwig im Münchner Umland und in den bayerischen Begen in seinen Schlössern und Prachtbauten. Eines davon war das Schloss Berg am Starnberger See (ehemals »Würmsee«), welches von Ludwig II. als Sommerresidenz genutzt wurde. Vom S-Bahnhof am Starnberger See kann man in gut 5 Kilometern über den »König-Ludwig-Weg« vorbei am Schloss zu der Stelle Wandern, an welcher der damals 40-jährige depressive und entmündigte Regent seinen bis heute ungeklärten Tod fand.
Die kurze Wanderung führt dabei die meiste Zeit direkt am Seeufer entlang durch das Erholungsgebiet Starnberger See . Auf schönen Wanderwegen geht es immer weiter in Richtung Süden. Im Laufe der Tour passiert man schließlich die erwähnte Sommerresidenz Schloß Berg. Da sich das Anwesen noch immer im Familienbesitz der Wittelsbacher befindet, kann man es allerdings nicht besichtigen. Nicht weit nach dem Schloss und etwas mehr als einer Stunde Wanderzeit erreicht man die Votivkapelle, die zum Gedenken an den »Kini« nahe der Stelle errichtet wurde, wo er 1886 am Ufer des Starnberger Sees tot aufgefunden wurde. Ein Gedenkkreuz im Wasser erinnert heute an diesen schicksalhaften 13. Juni. Nach der Besichtigung der Kapelle kann man entweder auf dem gleichen Weg nach Starnberg zurückkehren, oder man fährt wahlweise mit dem Schiff oder dem Bus zurück zum Ausgangspunkt. sd
Artikel vom 02.04.2017Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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