Geschichtsvortrag

Nationalsozialismus in der Philosophie

München · Die deutschen Philosophen taten sich nach dem Kriegsende schwer, die NS-Zeit und die nationalsozialistischen Verbrechen zu thematisieren. Erste Versuche von Julius Ebbinghaus und Karl Jaspers 1946 wurden von der Zunft nicht aufgenommen.

Auch die Philosophenkongresse in Garmisch-Partenkirchen 1947 und 1948 in Mainz befassten sich lieber mit unverfänglichen Themen. Das NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34, bietet am Donnerstag, 19. Januar, ab 19 Uhr einen Vortag zum Thema »Der Nationalsozialismus in der deutschsprachigen Philosophie nach 1945«.

Dr. Thomas Meyer verfolgt in seinem Vortrag die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus innerhalb der deutschsprachigen Philosophie von Kriegsende bis zu den 1977 publizierten Memoiren von Hans-Georg Gadamer, der damals der unumstrittene Doyen der Philosophie war. Durch den Einbezug der Entwicklung in Österreich und in der Schweiz, aber auch mit Blick auf die DDR, in der bereits in den 1960er-Jahren eine – ideologisch völlig einseitige – philosophische Aufarbeitung der Vergangenheit begann, werden systematische Gründe für das nahezu vollständige Versagen der Philosophie mit Blick auf ihre eigene Geschichte geliefert.

Dr. Thomas Meyer ist Privatdozent für Philosophie an der LMU München und arbeitet derzeit am Internationalen Kolleg für Geisteswissenschaftliche Forschung »Schicksal, Freiheit und Prognose. Bewältigungsstrategien in Ostasien und Europa«. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 17.01.2017
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