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Es werde Licht
Zentrum · Die Paul-Heyse-Unterführung soll endlich saniert werden
Die SPD will, dass in Münchens »Schmuddelröhre« endlich etwas vorwärts geht. Einfache Mittel würden wohl schon genügen. Foto: P. H.
München/Zentrum · »Schandfleck«, »Ekeltunnel«, »Schmuddelkind«: Zur Beschreibung der Paul-Heyse-Unterführung, herrscht an Kraftausdrücken kein Mangel.
Seit Jahren schwelt Unmut um die Sanierung des Tunnels, der so aussieht, als habe man ihn seit seiner Fertigstellung im Jahre 1908 dem Zahn der Zeit überlassen: Zerplatzte Fliesen, verruste Stahlträger, Taubendreck und feuchter Mief verursachen Schwellenängste aller Art. Man ist selbst als Autofahrer froh, die gut 200 Meter hinter sich zu bringen, als Fußgänger sowieso.
Dies zu ändern, wäre eigentlich Sache der Deutschen Bahn. Denn formal ist der Paul-Heyse-Tunnel eine »Eisenbahnüberführung« im Eigentum der DB Netz AG. Doch der reicht es aus, dass die Brücke »voll den Ansprüchen für den Eisenbahnverkehr genügt«. Das Problem darunter scheint sie nicht zu interessieren, so lange die Werbeplakate, aus denen sie Einnahmen generiert, nicht von den Wänden bröseln.
Deshalb will’s die SPD jetzt wissen. In einem Brief an Oberbürgermeister Dieter Reiter bezeichneten sieben ihrer Stadtrats-Mitglieder den aktuellen Zustand als »nicht mehr hinnehmbar: Es stinkt, Fliesen und Taubendreck bröckeln von den Wänden und Decken«, heisst es dort und weiter, dass das gesamte Bauwerk mehr als unansehnlich sei. Angeblich sei der Paul-Heyse-Tunnel sogar Ziel von Führungen zu Münchens hässlichsten Orten. Deshalb solle die Stadt Ideen entwickeln, die Röhre in einen erträglichen Zustand zu versetzen.
Dass die Landeshauptstadt für die Beleuchtung, Reinigung von Fahrbahnen und Gehwegen, aber nicht für die Seitenwände oder Tunneldecke zuständig ist, reicht Bettina Messinger jedenfalls nicht aus: »Beim Schandfleck Paul-Heyse-Unterführung muss endlich etwas passieren«, so die SPD-Stadträtin. »Die Bahn ist dafür zuständig und lässt die Bürgerinnen und Bürger im Taubendreck und Gestank stehen. Deshalb muss die Stadt aufzeigen, welche Möglichkeiten sie hat, unabhängig von der Bahn tätig zu werden.«
Konkret wurde die Stadtverwaltung aufgefordert darzustellen, mit welchem Aufwand die Röhre freundlicher, heller und angenehmer zu gestalten wäre, ohne tiefer in das Bauwerk einzugreifen.
Da stellt sich tatsächlich die Frage, warum das nicht längst geschehen ist. Denn dass sich in der Paul-Heyse-Unterführung schon mit einfachen Mitteln wie Wandverkleidungen und neuer Beleuchtung Licht ans Ende des Tunnels zaubern ließe, ist ziemlich naheliegend. Dies möglicherweise sogar im Rahmen einer »Ersatzvornahme«, juristisch »die Vornahme einer geschuldeten Handlung anstelle des Handlungspflichtigen auf dessen Kosten«. Selbst die Einbeziehung von Graffiti- oder Licht-Künstlern können sich die Stadträte vorstellen. Man darf gespannt sein, ob es in der Röhre endlich vorwärts geht.
Artikel vom 01.11.2016Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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