Am Samstag wird ozapft

Zum 182. Mal herrscht zwei Wochen Ausnahmezustand in Stadt und Landkreis München

Um 10.45 Uhr ziehen die Wiesn-Wirte und die Prachtgespanne der Brauereien am Samstag durch München Richtung Festwiese.	Foto: Archiv / red

Um 10.45 Uhr ziehen die Wiesn-Wirte und die Prachtgespanne der Brauereien am Samstag durch München Richtung Festwiese. Foto: Archiv / red

München/Landkreis München · Das Jahr schreitet voran. Draußen herbstelt es schon ordentlich. Es wird merklich früher dunkel, und in der Früh geht man nicht mehr ohne Jacke raus. Doch wenn der Sommer sich verabschiedet steht alljährlich der unbestrittene Höhepunkt des bayerischen Volksfestjahres bevor – die Münchner Wiesn.

Themenseite zum Münchner Oktoberfest

Vom dem einen ersehnt, von dem anderen befürchtet. Fest steht: Entziehen kann sich dem Wiesnzirkus niemand so leicht. Denn es herrscht wieder zwei Wochen Ausnahmezustand in Stadt und Landkreis München. Spätestens ab diesem Samstag, wenn um 12 Uhr die Böllerschützen den Anstich der ersten Fassls Oktoberfestbier verkünden, schaut wieder einmal die ganze Welt auf München.

Was wird alles geboten?

Auch heuer gibt es auf der Theresienwiese wieder einiges zu entdecken. Neben den 14 großen Zelten hat sich die »Oide Wiesn« im Südteil seit 2010 zu einem großen Anziehungspunkt entwickelt. Punkten tut die Oide Wiesn mit unverfälschter Nostalgie, und einer gemütlichen Stimmung, wie sie auf der Wiesn schon selten geworden ist. Nicht ohne Grund haben sich viele »Wiesnverweigerer« durch die Oide Wiesn wieder mit dem Oktoberfest anfreunden können.

Hier findet man historische Fahrgeschäfte wie den »Calypso«, einen Holzpfosten-skooter oder das Velodrom mit den Radrennen. Als »Zuckerl« obendrauf kann man alle Fahrgeschäfte für nur einen Euro ausprobieren. Da lacht der Geldbeutel. Im Museumszelt wird die Geschichte des Oktoberfestes zum Leben erweckt, das Herzkasperl-Festzelt bietet jungen Volksmusikern eine Bühne. Es darf getanzt werden, was auf der Wiesn nicht selbstverständlich ist. Und im Festzelt »Tradition« gibt es Blasmusik, Schmankerl und für die Kinder einen Limogarten mit Limobrunnen. Der Eintritt für die »Oide Wiesn« beträgt 3 Euro – die gut investiert sind. Einlass finden Nostalgiefans ab 10 Uhr, geschlossen wird um 22 Uhr. Ausschank- und Musikende in den Festzelten ist jeweils um 21.30 Uhr.

Die nächste Oide Wiesn ist übrigens erst 2017. Im nächsten Jahr wird die historische Wiesn wegen dem Zentralen Landwirtschaftsfest (ZLF) aus Platzgründen entfallen. Auf der »Großen Wiesn« fließt das Bier bis 22.30 Uhr. Auf dem 34,5 Hektar großen Areal werden 144 Gastrobetriebe für das leibliche Wohl der Besucher sorgen. Außerdem sind 175 Schausteller mit ihrem Fuhrpark vertreten. Insgesamt werden rund 13.000 Arbeitskräfte für einen möglichst reibungslosen Ablauf sorgen.

Wenig vewunderlich ist der Bierpreis auch heuer wieder gestiegen. Die »günstigste« Maß Festbier wird für 10 Euro in den Vinzenz Murr Metzgerstubn ausgeschenkt. In den großen und mittleren Festzelten bewegen sich die Preise für den Gerstentrunk zwischen 10,10 und 10,40 Euro. Doch der Bierpreis ist für viele Wiesnbesucher anscheinend schon fast Nebensache: Im vergangenen Jahr wurden von den rund 6,3 Millionen Gästen stolze 7,7 Millionen Maß Bier getrunken. Dazu wurden 509.420 Brathendl verzehrt, 80.259 Schweinshaxen geknabbert und 122.658 Paar Schweinswürstel serviert.

Was ist neu auf der Wiesn 2015?

Almhüttenflair versprüht die neue Hühnerbraterei »Goldener Hahn« mit 304 Plätzen, der »Gaumenschmaus« der Wurstbraterei Bretz setzt auf Qualität und freundlichen Service. In der »Räuberpfanne« serviert Karl Doll Pfannenspezialitäten und in der »Eis-Bar« (Oide Wiesn) genießt man das Flair der 50er-Jahre.

Einen rasanten Ritt verspricht die weltweit höchste und schnellste Megaschaukel »Konga«, die größte mobile Geisterbahn der Welt, das »Daemonium«, sorgt für Nervenkitzel und das »Tower Event Center« schließt als »höchstes, transportables Hochhaus der Welt, den XXL-Reigen auf der Wiesn. Geradezu ruhig geht es da beim »Original Motodrom« auf der Oidn Wiesn zu. Immerhin seit 1928 unterwegs, ist das Motodrom die älteste, noch reisende Steilwand der Welt. Es wird wieder eine Wiesn der Superlativen, in jeder Hinsicht. red

Artikel vom 17.09.2015
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