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Baugenehmigung erteilt
München · Zweite S-Bahn-Stammstrecke kommt Realisierung näher
Noch fährt diese S1 durch den über 40 Jahre alten S-Bahntunnel unter der Stadt durch. Die Chancen auf den zweiten Tunnel sind gestiegen. Foto: Archiv
München · Mit dem Erlass des Planfeststellungsbeschlusses für den westlichen Abschnitt der zweiten S-Bahn-Stammstrecke am Mittwoch hat das seit Jahren geplante und diskutiert Projekt einen großen Schritt in Richtung Realisierung gemacht.
Themenseite: 2. S-Bahn-Stammstrecke in München
Das Eisenbahn-Bundesamt hat die Baugenehmigung für den Abschnitt von der Donnersberger Brücke bis zum Marienhof erteilt. Die Deutsche Bahn (DB) hat unmittelbar darauf den nächsten Schritt angekündigt: In den nächsten Wochen will die DB die Ausschreibung für die Tunnelstrecke einschließlich der neuen Station unter dem Hauptbahnhof europaweit veröffentlichen. Voraussichtlich zum Jahreswechsel werden die Ergebnisse vorliegen. Anschließend werde der Freistaat die Ausschreibungsergebnisse prüfen, um endgültig über die Realisierung der zweiten Stammstrecke entscheiden zu können.
Die DB feiert den Beschluss als Meilenstein. Auch die Stadtrats-SPD begrüßt die Entwicklung. Deren verkehrspolitischer Sprecher Ingo Mittermaier erklärt: »Es ist allerhöchste Zeit, dieses Mammut-Projekt für Münchens Infrastruktur voranzutreiben. Die gesamte Region verzeichnet hohe Bevölkerungszuwächse. Aus unserer Sicht ist die zweite Stammstrecke die beste Antwort darauf. Wenn wir die Verkehrsprobleme der Region München lösen wollen, brauchen wir den Tunnel. Es gibt keine anderen Maßnahmen und Projekte, die in gleicher Weise geeignet wären, die Bedürfnisse der Pendler zu decken. Jetzt müssen der Freistaat und der Bund schleunigst ein solides Finanzierungskonzept schustern.« Es geht um über zwei Milliarden Euro, die aufgebracht werden müssen. Wie hoch die tatsächlichen Kosten sind, werde in den kommenden Monaten klarer, wenn die Angebote der Baufirmen vorliegen.
Ingo Mittermaier: Wir brauchen diesen Tunnel
Für den östlichen Abschnitt läuft das Genehmigungsverfahren noch. Besonders die Haidhauser, die eine jahrelange offene Baustelle mit allen damit verbundenen Behinderungen in ihrem Stadtteil befürchten, wehren sich gegen das Großprojekt, das ursprünglich bis zu den olympischen Winterspielen 2018 vollendet sein sollte. Als die Spiele nach Südkorea vergeben wurden, flammte die Diskussion um die zweite Stammstrecke in dem Maße auf, wie die Weiterentwicklung zu lahmen begann. Zwischenzeitlich gab es sogar Stimmen, die meinten, die Strecke werde gar nicht mehr kommen. Mit dem aktuellen Planfeststellungsbeschluss sieht es jetzt allerdings doch wieder ganz anders aus. Das größte Hindernis könnte noch die Kostenaufteilung werden, doch der politische Wille der Entscheidungsträger spricht derzeit klar für den Bau.
Artikel vom 11.06.2015Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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