Bedeutender Inlandseinsatz

München · Soldaten backen Kuchen für die Frühstückskids der Lebensbrücke

Die Frühstücksklub-Kinder mit den Soldatinnen und Soldaten beim Frühstück in der Grundschule an der Ittlingerstraße.	Foto: Deutsche Lebensbrücke

Die Frühstücksklub-Kinder mit den Soldatinnen und Soldaten beim Frühstück in der Grundschule an der Ittlingerstraße. Foto: Deutsche Lebensbrücke

München · Zwei Wochen lang haben Soldaten von der Bundeswehr-Hochschule in Neubiberg in der Hochschul-Mensa Kaffee und selbst gebackenen Kuchen verkauft. Dabei sind stolze 2850 Euro zusammen gekommen.

Dieses Geld haben sie jetzt persönlich den Kindern des Deutsche Lebensbrücke-Frühstücksklubs an der Ittlingerschule gebracht – und selbstgebackene Muffins für das Frühstück hatten sie auch noch dabei. Das kam bei den Buben und Mädchen natürlich bestens an.

Warum machen junge Soldaten eine solche Aktion? »Für uns ist eine Selbstverständlichkeit, sich zu engagieren. Und auch hier bei uns gibt es Kinder, die Hilfe brauchen. Auch wenn Not in Afrika oder Asien anders aussieht, fühlt es sich für die Kinder genauso an. Essen oder Kuchen zu verkaufen, um bedürftigen Kindern damit ebenfalls ein schmackhaftes Essen, nämlich ein Frühstück zu ermöglichen – das ist eine stimmige Aktion. Und das freut uns genauso wie die Kids«, erklärten die jungen Bundeswehr-Angehörigen. Sie setzten sich gleich zu den Kindern an die Tische und kamen schnell ins Gespräch.

Auch Petra Windisch de Lates, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lebensbrücke, ist froh: »Ich finde es toll, dass junge Leute von der Bundeswehr neben ihrem Studium und ihren soldatischen Pflichten sich die Zeit nehmen, extra für den guten Zweck zu backen. Die verkauften Kuchen kamen nämlich nicht aus der Mensaküche, sondern Backen und Verkaufen wurde im Team »generalstabsmäßig« geplant. Und die Kostproben waren super, die Kinder haben dafür fast alles andere stehen lassen«. Alles in Butter, also, beim Frühstücksklub der Deutschen Lebensbrücke an der Ittlingerschule. Die Spende der Soldaten ist hoch willkommen, denn insgesamt sind 17.000 Euro nötig, um den rund 40 Kindern ein ganzes Schuljahr lang ein gutes und gesundes Frühstück anbieten zu können.

Dazu gehören belegte Semmeln, Obst und Wasser, alles von den Lebensbrücke-Ehrenamtlichen mit viel Fantasie und Liebe hergerichtet. Denn »gesund alleine reicht bei Kindern nicht, es muss auch lecker aussehen«, weiß Windisch de Lates.

Im Rahmen ihrer Aktion »Gegen Kinderarmut in Deutschland« organisiert die Deutsche Lebensbrücke Frühstücksklubs und Mittagstische an Grundschulen in München und Hamburg, Stuttgart, Berlin, Frankfurt und Duisburg. Immer mehr Kinder kommen morgens hungrig und ohne Pausenbrot zur Schule oder bekommen mittags keine warme Mahlzeit. Die Gründe dafür sind vielfältig. Viele Eltern sind alleinerziehend, viele stecken in besonders schwierigen Situationen, Scheidung, Schichtarbeit, psychische Probleme. Deshalb hilft die Deutsche Lebensbrücke unbürokratisch mit ihren Projekten, damit die Kinder den Schultag gut gelaunt und motiviert beginnen und auch nach der Schule etwas Warmes zu essen haben. Die Eltern müssen keine Nachweise erbringen.

Wenn eine Lehrkraft den Eindruck hat, dass ein Schüler oder eine Schülerin regelmäßig hungrig zur Schule kommt, darf das Kind beim Projekt der Deutschen Lebensbrücke mitessen. Die Frühstücksklubs und Mittagstische werden ausschließlich durch Spenden finanziert. Die Deutsche Lebensbrücke mit Sitz in München feiert 2014 ihr 25jähriges Bestehen. Seit 1989 engagiert sich die Hilfsorganisation für arme und kranke Kinder in Deutschland und Europa. Berührt von den katastrophalen sozialen Bedingungen in Osteuropa nach dem Mauerfall, gründete der heutige Aufsichtsratsvorsitzende Senator Dr. h.c. Reinhard Mayer, Diplomat a.D. bei den Vereinten Nationen, gemeinsam mit seinen engsten Freunden die Deutsche Lebensbrücke.

Sein Appell: »Geben statt Reden! Denn auch bei uns brauchen immer mehr kranke Kinder und Familien in Ausnahmesituationen schnell und dringend Hilfe.« Die gemeinnützige Deutsche Lebensbrücke finanziert sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden und ist eine der wichtigen privaten Hilfsorganisationen des Landes.

Weitere Infos gibt es unter www.lebensbruecke.de im Internet.

Artikel vom 26.12.2014
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