Sicher schlafen

Bogenhauser haben laut Polizei wenig zu befürchten

Andrea Ortmayr, Leiterin der Polizeiinspektion 22, zusammen mit Verkehrsexperte Andreas Kneißl (l.) und Polizeihauptkommissar Hans Knödl.	Foto: hgb

Andrea Ortmayr, Leiterin der Polizeiinspektion 22, zusammen mit Verkehrsexperte Andreas Kneißl (l.) und Polizeihauptkommissar Hans Knödl. Foto: hgb

Bogenhausen · »München ist die sicherste Millionenmetropole Deutschlands – Bogenhausen einer der sichersten Bezirke in der Landeshauptstadt«. Zu dieser Kernaussage von Andrea Ortmayr, Leiterin der Polizeiinspektion (PI) 22, in ihrem Sicherheitsreport applaudierten die Bewohner des »13er« bei der Bürgerversammlung.

Eine Zahl, die sogenannte Häufigkeitsziffer, Straftaten pro 100.000 Einwohner, macht deutlich, dass die Bogenhauser ruhig leben und schlafen können: 3.328 weist die Statistik für 2012 aus – »ein Qualitätssiegel«, so Ortmayr. Im Münchner Durchschnitt lag der Wert mit 7.153 mehr als doppelt so hoch. In Berlin liegt die Ziffer bei 14.144, wobei die Aufklärungsquote weniger als 45 Prozent beträgt, in München sind’s mehr als 60 Prozent. Insgesamt wurden im Bereich des Polizeipräsidiums München, das Stadt und Landkreis umfasst, rund 111.500 Straftaten registriert, ein Rückgang um 3,1 Prozent.

In der Sparte »Straßenkriminalität« konnte sich Bogenhausen nach einem historischen Tiefstand in 2011 dem »allgemeinen Trend nicht ganz entziehen«, so die PI-Chefin. Plus fünf Prozent oder 20 Delikte betrug der Anstieg, 445 Straftaten wurde festgestellt. Auch die Einbruchsdelikte legten in der Summe leicht zu, wobei Erstaunliches zu verzeichnen war: Einbrüche in Geschäfte gingen um 63 Prozent zurück, Wohnungseinbrüche nahmen um 33 Prozent zu. Dabei scheiterte fast jeder zweite Versuch, was Ortmayr auf »technische Präventionsmaßnahmen« zurückführte. Jüngst verhärtet sich ein neuer Trend: Die Langfinger sind zunehmend tagsüber aktiv, gehen davon aus, dass die Bewohner beruflich außer Haus sind. »Halten Sie die Augen offen, scheuen Sie nicht, sofort die Notrufnummer 110 zu wählen«, bittet die Polizei die Bürger um Unterstützung.

Die »Spindaufbrüche in Sporteinrichtungen« schnellten gar um 80 Prozent nach oben – zu »verdanken« war dies zwei festgenommenen Jugendlichen, denen allein 18 Aufbrüche nachgewiesen werden konnten. Bei den Reifendiebstählen aus Tiefgaragen gab’s einen Rückgang um 25 Prozent, während die Autoaufbrüche um fast denselben Wert gestiegen sind.

Recht häufig war und ist auch in den vergangenen Monaten der Diebstahl von Fahrrädern. Tendenziell werden verstärkt einsehbare, nur mit billigen Vorhängeschlössern versehene Kellerabteile aufgebrochen und daraus oft nicht angekettete teure Radl erbeutet. Sicher ist es auch rund um die acht U- und S-Bahnhöfe im Stadtbezirk: 107 Straftaten waren zu verzeichnen. »Dabei handelte es sich aber nur in drei Fällen um Gewaltdelikte«, erklärte Ortmayr. Um diesen »hohen Sicherheitsstandard« zu erreichen, haben die Beamten insgesamt 1.159 Kontrollen durchgeführt. Fast 2.900 Verkehrsunfälle mit 374 Verletzten, davon 112 Radfahrer, mussten die Bogenhauser Polizisten 2012 aufnehmen – Todesfälle gab es auch im vierten Jahr in Folge keine. Wegen der Zahl der verletzten Radler mahnte Ortmayr: Fahrradhelm tragen, Rotlicht an Kreuzungen beachten, auf dem Radweg nicht in falscher Richtung und nicht auf dem Gehweg fahren, Licht einschalten. Dankesworte der Inspektionsleiterin und Beifall der Bürger gab es für die ehrenamtlichen Schulweghelfer und -lotsen, dank deren Mithilfe es lediglich zu neun Unfällen mit leichten Verletzungen der Kinder gekommen war.

Jährlich rund 32.000 oder täglich fast 90 Verkehrsteilnehmer – Tendenz steigend – müssen zur Kasse gebeten, also gebührenpflichtig verwarnt werden. Das Handy am Ohr während der Fahrt und überhöhtes Tempo sind die häufigsten Vergehen. Erschreckend hoch ist weiterhin die Zahl der Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss: 191 Personen (im Jahr zuvor 258) setzen sich mehr oder minder stark betrunken hinters Steuer, 68 (im Jahr zuvor 49) »Berauschte« wurden im wahrsten Sinn des Wortes aus dem Verkehr gezogen. hgb

Artikel vom 12.11.2013
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