Gewinnen Sie Tickets für Circus Roncalli und eine exklusive Führung hinter den Kulissen

Meet and Greet: „Circus Roncalli ist ein Kurzurlaub für die Seele, der noch Tage anhält“

Für Bernhard Paul ist München eine Circusstadt. Foto: VA

München · Am 25. Oktober ist die große Galapremiere in München für das neue Programm des legendären Circus Roncalli. Bis 8. Dezember 2013 kann man dann die märchenhafte Roncalliwelt erleben: …

…am Viehhof, Tumblingerstraße 29. Seit 37 Jahren gelingt es Gründer und Direktor Bernhard Paul mit seinem Circus, bei dem übrigens keine Wildtiere auftreten, für die Besucher einen Ort anderer Zeitrechnung zu schaffen, an dem preisgekrönte Artisten in und über der Manege ihre Zuschauer für die Dauer einer Gedankenreise zu einem Urlaub von der Alltagswelt entführen. Wir sprachen mit dem gebürtigen Österreicher, Roncalli-Gründer Bernhard Paul, Jahrgang 1947, über Zeit und Geld, seine Kinder und warum er München so mag.

2013

SamstagsBlatt: Falls jemand noch nie den Circus Roncalli erlebt hat: Wie würden Sie ihn beschreiben?

Bernhard Paul: Er ist wohltuend anders. Neben dem Gesamten hat das Detail eine enorme Wichtigkeit. Ein Circus wie aus dem Märchenbuch gerollt. Kein Todeskitzel, keine Sensationslust. Dafür ein Kurzurlaub für die Seele, der noch ein paar Tage anhält.

Was erwartet das Publikum beim Showmotto »Time is Honey«?

Bernhard Paul: Das Gegenteil von »Time is Money«. Eine angenehme Entschleunigung und Abkehr von der Gier der heutigen Zeit. Eine Oper für das Auge.

Ihre drei Kinder (Vivian, 24 , Lili, 15, und Adrian, 22) sind ja auch Teil der Show (Gruppe »Les Paul«): Wie ist das für Sie als Vater und als Zirkusdirektor? Hätten Sie gern, dass der Nachwuchs was ganz anderes macht als Circus?

Bernhard Paul: Zirkusartist ist ein Beruf, der mit Wahrhaftigkeit zu tun hat. Ohne Doppelbödigkeit. Wenn wir sagen »Fliegende Menschen«, dann fliegen die auch. Wenn wir das Publikum zum Lachen bringen, dann lacht es auch. Wir verwenden keine Lachtonbänder wie das Fernsehen. In der heutigen Zeit ist der Ausdruck »die Gaukler« nicht mehr richtig. Wir gaukeln nichts vor. Die Gaukler der heutigen Zeit sind die Politiker und das Fernsehen.

Werden die Kinder in Ihre Fußstapfen treten und den Circus übernehmen?

Bernhard Paul: Meine Kinder sind wild entschlossen, den Circus Roncalli oder das Werk ihres Vaters fortzuführen und die Circuskultur hochzuhalten. Ich habe es ihnen nie vorgeschrieben, aber werde sie natürlich dabei unterstützen.

Was bedeutet Ihnen München als Auftrittsort? Aus Circus-Sicht und auch persönlich?

Bernhard Paul: München war für mich von jeher eine Circusstadt. Nicht zuletzt wegen dem Zirkus Krone, den ich als Kind schon bewundert habe und der mit Schuld ist, dass ich mich für den Circus entschieden habe. Ich habe dort auch meine Frau kennengelernt. Zwei meiner Kinder sind in München geboren. Viele meiner alten historischen Circuswagen habe ich von alteingesessenen Schaustellern des Oktoberfestes gekauft und diese so vor dem Verschrotten gerettet. iele dieser Wagen haben auch in ihrer Historie eine Circusvergangenheit. 1976, im Gründungsjahr des Circus Roncalli, haben wir in München gastiert und dort den Durchbruch erlebt. Gerade die Münchner waren sehr dankbar über einen ganz anderen Circus: einer Circuswelt mit Seifenblasen, goldenen Menschen, des Froschkönigs und der Königin von Lippiza, Clowns, über die man wirklich lachen kann und die romantische Welt der hölzernen Circuswagen und Traktoren aus den 30er-Jahren.

Warum wird es Circus und speziell Circus Roncalli auch in der Zukunft noch geben?

Bernhard Paul: Weil wir es wollen.

Von Michaela Schmid

Artikel vom 23.10.2013
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

• Münchner Wochenblatt / SamstagsBlatt (weitere Artikel)

Login