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Albrecht Ackerland im Münchner SamstagsBlatt: Früh übt sich, Prost …
„Da schau her“ - Über Kinderbier und Schaumkronen
München · Das ist mal eine Wiesn-Neuheit, die meiner Großmutter selig eine Schaumkrone auf ihre Himmelsmaß zaubern wird. Sie hat zu Lebzeiten stets gepredigt, Kinder müssen langsam an das Bier herangeführt werden – eine Haltung, die wiederum meinen frühen Jugendzeiten sehr zugute kam.
- »Meine ersten Wiesn Lieder«: Wir verlosen CDs und Bücher
Artikel vom 19.09.2013: Florian Petrich ist der Verleger des ersten Wiesn-Liederbuches für Kinder - Umfrage zum Thema „Wiesn-Hit“
Umfrage vom 21.09.2013: Was ist ihr Lieblings-Wiesn-Hit? - Wiesn-Hits mal anders
Gewinnspiel vom 19.09.2013: Das Münchner SamstagsBlatt verlost CDs und Liederbücher (Das Gewinnspiel läuft bis 27. September 2013) - So seh ich das! - Ein Herz für die Wiesn
Artikel vom 20.09.2013: Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Michaela Schmid über zwei Wochen Wahnsinn - Oktoberfest 2013 - Themenseite zur Wiesn
Denn bei der Oma gab’s immer ein Radler, denn bei ihr blieb es nicht beim
bloßen Predigen. Für ein Räuscherl hat das nie gelangt, da war die biererfahrene
Großmutter vernünftig genug. Aber tatsächlich hab ich wenig später schon
genau gewusst, wo meine persönliche Überschallgrenze ist und wie mit unserem
Bayern-Stoff so umzugehen ist – schon zu der Zeit, als so einige meiner
jugendlichen Spezeln einem jeden schlafenden Wiesn-Promille-Australier auf
dem Kotzhügel alle Ehre gemacht haben. Prompt habe ich vor ein paar Jahren
in einer englischen Studie gelesen, die bestätigte, was meine Oma wusste:
Langsames Heranführen an den Alkohol schützt Jugendliche später vor Koma-Suff
und Exzess. Dass die Haltung meiner Oma weite Kreise eher problematisch
sehen: Schaum drüber. So geht die diesjährige Wiesn-Neuheit genau den richtigen
Weg: Die lieben Lederhosen-Buberl und netten Dirndl-Dirndl werden sachte
an das Thema »Biergetränktes Leben in Bayern« herangeführt, obwohl freilich
alkoholverherrlichendes Liedgut gänzlich fehlen dürfte in der Fibel. Aber
außer einmal das Prosit-Lied genommen, geht es im Bierzelt ja nun auch eher
verklausuliert zu. Stichwort: »Komm hol’ das Lasso raus, wir spielen Cowboy
und Indianer.«
Und wir in unserem modernen München sind schon
wieder einen Schritt weiter: Wir haben eine Jugend, die verantwortungsvoll
mit der Becksteinschen Vorgabe von zwei Maß Bier umgeht, die zur Feier des
Ude-Abschieds, meiner Meinung nach, auf drei erhöht werden darf. Und können
uns obendrein noch auf eine kommende Trinkgeneration freuen, die endlich
liedfest ist. Sierra-Madre-Lallen und Bett-im-Kornfeld-Gröhlen wird bald
Geschichte sein. Früh übt sich. Prost, Oma.
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