Fehlende Busanbindung ärgert Senioren des neuen Effnerhauses

Bogenhausen · Anschluss verloren

Die sofortige Anbindung des Effnerhauses der MünchenStift GmbH an eine Buslinie fordern die Mitglieder des Bogenhauser Bezirksausschusses. Auch Barbara Mooser, die Leiterin der Einrichtung, sieht eine dringende Notwendigkeit für eine Bushaltestelle. F:hgb

Die sofortige Anbindung des Effnerhauses der MünchenStift GmbH an eine Buslinie fordern die Mitglieder des Bogenhauser Bezirksausschusses. Auch Barbara Mooser, die Leiterin der Einrichtung, sieht eine dringende Notwendigkeit für eine Bushaltestelle. F:hgb

Bogenhausen · Das »Haus an der Effnerstraße« der MünchenStift, eine gemeinnützige Gesellschaft der Landeshauptstadt, konnte Anfang Juli von den ersten Senioren endlich bezogen werden – mit zweijähriger Verzögerung wegen Einsprüchen gegen den Bau.

»Haus an der Effnerstraße« in Bogenhausen

Doch selbst diese zusätzliche Zeit hat nicht gereicht, um die Einrichtung an eine Buslinie anzuschließen – so wie es laut Lokalpolitiker Adalbert Knott (CSU) bis zum Abbruch des alten Effnerheims im Winter 2005 der Fall war. Nun geht die Furcht um, dass eine neue Haltestelle in den Mühlen der Bürokratie stecken bleibt.

Knott hatte, da bis dato nichts geschehen war, im Bezirksausschusses (BA) beantragt, dass »die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) in Absprache mit dem Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) für eine unmittelbare Anbindung des Seniorenheims sorgen muss«. Erreichbar ist das neue Haus derzeit per U4 bis Arabellapark oder mit dem Bus 188 bis Odin- / Oberföhringer Straße – mit mindestens 500 Meter anschließendem Fußweg. »Das ist doch Wahnsinn«, empört sich Knott, der seit mehr als vier Jahrzehnten im Bezirksausschuss tätig ist, das Seniorenfrühstück im Kirchenzentrum St. Rita im Arabellapark mitorganisiert und sich freuen würde, »wenn auch Leute aus dem Effnerhaus kommen könnten«. Die dringende Notwendigkeit einer direkten Busanbindung bestätigt auch Barbara Mooser, die Leiterin des Effnerhauses: »Ich habe sehr viele Nachfragen, wann denn eine Bushaltestelle eingerichtet wird.« Busanschluss nicht kostendeckend?

Anfang Juni befürwortete das Sozialreferat das Bezirksausschuss-Ansinnen und wandte sich an das »RAW / Beteiligungsmanagement Stadtwerke und MVV«. Das Antwortschreiben ließ die Kommunalpolitiker jetzt zusammenzucken: »Die MVG hat uns nach vorläufiger Prüfung dargelegt, dass ein kostendeckender Busanschluss aller Voraussicht nach nicht zu realisieren ist.« Und weiter heißt es: »Um einen Eindruck über die tatsächliche Nachfrage einer solchen Bus­anbindung zu gewinnen, regen wir an, die Heimleitung zu bitten, eine Bedarfsanalyse zu erstellen (z. B. mit Angabe der Zahl der tatsächlichen mobilen Personen). Auf Basis dieser würden wir die Thematik in eine nächste Sitzung des Arbeitskreises ›Angebotskoordination Stadtgebiet‹ einbringen, an dem Vertreter der Stadtratsfraktionen, der MVG sowie der Verwaltung teilnehmen.« Angelika Pilz-Strasser, BA-Vorsitzende von den Grünen, sah ob dieser Sätze regelrecht rot: »Dass das Haus selbst ein Bedarfskonzept, also den Nachweis der Notwendigkeit einer öffentlichen Anbindung erbringen soll – das ist unverschämt!«

15 Minuten zum Rosenkavalierplatz

Das Sozialreferat antwortete nach Rücksprache mit der MünchenStift-Geschäftsführung dem RAW: »Das Haus an der Effnerstraße 76 wird mit 54 Personen im Wohnen mit Service und 174 Pflegebedürftigen belegt. Für die rüstigen Älteren ist es fast unmöglich, nötige Einkäufe selbst zu erledigen, da die nächste Möglichkeit erst am Rosenkavalierplatz und dieser zu Fuß 15 bis 20 Minuten entfernt ist.« Überdies wird angeführt, dass »circa 140 Personen im Haus arbeiten, die ebenfalls überwiegend auf die MVG angewiesen sind«. Auch an die Besucher wird erinnert. Und: »Hinter und neben dem Haus entstehen zudem noch eine Kindertageseinrichtung und circa 180 Wohneinheiten, in unmittelbarer Nähe befindet sich außerdem ein Hotel und der Christopherus-Hospiz-Verein mit stationärem Hospiz.« Eine Busanbindung, so schlussfolgert das Referat, »müsste nicht nur aus sozialen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen vertretbar sein«. Helmut G. Blessing

Artikel vom 04.09.2012
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