Einzigartiger Bauboom in Bogenhausen – ein Überblick

Bogenhausen · Wie in »Kranhausen«

Fünf Baukräne markieren weithin sichtbar den Arabellapark, an dessen Rand die sogenannte »Arabeska«, ein vierstöckiger Bürotrakt, entsteht.     	Foto: hgb

Fünf Baukräne markieren weithin sichtbar den Arabellapark, an dessen Rand die sogenannte »Arabeska«, ein vierstöckiger Bürotrakt, entsteht. Foto: hgb

Bogenhausen · »Eigentlich sollte man Bogenhausen in ›Bauhausen‹ oder ›Kranhausen‹ umbenennen«, scherzte Martin Tscheu, Mitglied im Bezirksausschuss (BA), im Gespräch über die vielen Bauprojekte im 13. Stadtbezirk.

Bogenhausens neues Stadtviertel am Prinz-Eugen-Park

Der Verkehrsexperte sorgt sich vor allem über die künftigen Probleme durch noch mehr Blechlawinen. Denn im 80.000 Bürger zählenden Stadtteil wird an allen Ecken und Enden gebuddelt, gebaut und geplant – ein in München einzigartiger Bauboom: die 100.000 Einwohner in Bogenhausen zeichnen sich ab.

  • Die derzeit sichtbar größte Baustelle befindet sich in der Arabellastraße. Bis Mitte 2014 entsteht dort »Arabeska«, ein vierstöckiger Bürotrakt mit rund 26.000 Quadratmetern Fläche samt integrierter Kindertagesstätte sowie einem angrenzenden achtstöckigen Gebäude mit 28 Mietwohnungen.
  • Wohnen auf historischem Grund heißt es bald im 7,2 Hektar großen Stadtquartier auf dem ehemaligen Gelände der Ziegelei Deck in Oberföhring im Anschluss an den alten Dorfkern. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, die Firma HI Wohnbau erstellt 350 Einheiten. Zum Projekt gehört auch hier eine Kita. Ein Ziegelei-Stadl und das Maschinenhaus wurden abgetragen und werden später als Kulturdenkmal wieder hergestellt.
  • Im Bereich Effner- / Odinstraße, hinter dem Anfang Juli eröffneten Seniorenhaus der Münchenstift GmbH, sind acht Blöcke mit 120 Wohnungen im Rohbau fast fertig. Im Trakt daneben sollen 16 Mieteinheiten für Senioren Anfang November bezugsfertig sein. Die Eröffnung der Kita im selben Gebäude ist für den Herbst angesetzt.
  • Am Prinz-Eugen-Park an der Cosimastraße sollen 2015 die ersten Bewohner einziehen. Auf dem ehemaligen 30 Hektar großen Kasernengelände entsteht eine Siedlung mit 1.800 Wohnungen für rund 3.500 Menschen, mit Grundschule, Mehrzweckhalle, Kitas und dem lang ersehnten Bürgerhaus.
  • An der Ecke Vollmann-/Denninger Straße wird die Bayerische Hausbau ihr Verwaltungsgebäude aus den siebziger Jahren abreißen. Etwa 100 Wohnungen sind auf dem mehr als 8.000 Quadratmeter großen Areal vorgesehen. An der Denninger Straße ist ein laut Unternehmen »straßenbegleitendes« Gebäude mit fünf, an der Kreuzung Vollmannstraße eines mit sechs Etagen geplant. Den Entwurf für das Ensemble hat inzwischen die Kommission für Stadtgestaltung befürwortet, der Baubeginn soll Ende 2014 erfolgen, die Fertigstellung ist 2016 vorgesehen.
  • Wohnungen statt Büros heißt es an der Englschalkinger Straße 148 - 152. Nach Abriss des HDI-Komplexes ist der Bau einer Wohnanlage beabsichtigt. Laut Vorbescheid soll das »Grundstück entlang der Straße mit einem geschlossenen Baukörper sowie zwei kleineren Einzelbaukörpern im Süden bebaut werden«. Der Wunsch des BA: Das jetzige Café soll erhalten bleiben.
  • 200 Wohnungen, mehrere kleine Läden und Innenhöfe sollen auf dem Grundstück Ecke Johanneskirchner- / Freischützstraße 91 in einem achtgeschossigen, dreifach gegliederten und in einem zur Hauptstraße auf vier Geschosse abgestaffelten Riegel entstehen. Ungeklärt ist bis dato die Einfahrt zur Tiefgarage mit 200 Stellplätzen an der Freischützstraße. Die Baywobau plant laut Protokoll mit dem Verkauf Ende 2013 / Anfang 2014 zu starten.
  • Keine Luxuswohnungen, keine neuen Aufzüge, keine Mieterhöhungen – diese Beteuerungen des Bauherrn vermittelte ein Architekt den BA-Vertretern zum Vorhaben in der Bülowstraße 10 - 20 / Gebelestraße 11 - 13. Die Gebäude sollen aufgestockt und eine Tiefgarage mit 80 Stellplätzen gebaut werden. 24 neue Wohnungen sollen entstehen.
  • »Entscheidend ist, den Neubau nicht als losgelösten Solitär zu generieren«, so die Stadt zum Entwurf an der Denninger Straße 96. Geplant ist ein sechsstöckiger schlanker Turm mit vier Wohnungen, einer Kita, Arztpraxen sowie Tiefgarage für 30 Autos.
  • Der fünfgeschossige Büroblock an der Hörselbergstraße 3 - 7 in der Parkstadt soll abgerissen und dafür ein Wohnkörper mit rund 120 Einheiten entstehen, wobei entlang der Stuntzstraße sechs, ansonsten vier bis fünf Etagen geplant sind.
  • Auch in der Straße Grüntal geht es bautechnisch rund: Ein Komplex wird derzeit erstellt, zwei Grundstücke weiter, auf dem Areal der abgerissenen Traditionsgaststätte »Im Grüntal«, sind 18 Wohnungen der gehobenen Klasse in drei Etagen geplant.
  • Wohnen auf Zeit ist an der Ecke Englschalkinger- / Freischützstraße angesagt. Dort wird ein Hotel samt Randbauten abgebrochen und ein neuer, viergeschossiger Hotelkomplex mit Tiefgarage konzipiert. Die Arbeiten dürften bald beginnen und etwa im Frühjahr 2014 abgeschlossen werden.
  • Ein Vorzeigeprojekt für München wird das geplante Bogenhauser Tor am Vogelweideplatz. Durch die Untertunnelung der Richard-Strauss-Straße entstand nördlich der Einsteinstraße ein neues Grundstück, auf dem fünf Hochhäuser mit bis zu 91 Metern Höhe, Kosten rund 250 Millionen Euro, gebaut werden sollen.
  • Ein Hochhaus mit 80 Wohneinheiten in 14 Stockwerken sehen die Entwürfe neben dem Wolkenkratzer mit 20 Etagen an der Meistersingerstraße vor. Dort soll eine dreigruppige Kindertagesstätte sowie die Postfiliale und -bank untergebracht werden. Vor dem fünfeckigen Tower sind neben Parkmöglichkeiten begrünte Freiflächen vorgesehen. Helmut G. Blessing

Artikel vom 14.08.2012
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