»Weißes Gold« wird gefeiert!

München · Bereits vor 40 Jahren wurde in Deutschland dem Grundnahrungsmittel Milch ein eigener Tag gewidmet. Im Jahr 2001 wird er sogar von zehn Nationen international gefeiert. Ob China, Schweden, Uruguay oder Estland – überall weiß man das „weiße Gold“ schätzen.

Der 1. Juni ist von der Weltgesundheitsorganisation (FAO) der Milch gewidmet, einem Grundnahrungsmittel, das uns ein Leben lang begleitet. Durch ihre Vielfältigkeit schmeckt sie fast jedem: Ob pur, im Cappuccino, als Milchfrischprodukt oder in konzentrierter Form als Käse, überall sind die wertvollen Inhaltsstoffe der Milch enthalten.

Diese Inhaltsstoffe sind in der Bevölkerung auch weitgehend bekannt, weniger dagegen, vor allem bei Kindern, die Herkunft des Lebensmittels Milch. Staunend stand die vierjährige Anna am Bayerischen Tag der Milch vor der lebensgroßen Kuh der Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft. Ist dieses Tier in Wirklichkeit tatsächlich so groß oder ist es wohl nur zum Spaß so groß aufgeblasen?

Die kleine Münchnerin wunderte sich weiter, was und wie viel so eine Kuh trinkt und frisst. So wie Anna gibt es noch Tausende von Kindern, denen diese elementaren Grundlagen der Herkunft ihrer Lebenmittel fehlen.

Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass genügend Milch im Kühlregal des Supermarkts bereitgestellt wird und kaum jemand interessiert sich dafür, woher die Milch kommt. Gerade deshalb ist ein (Feier)tag für die Milch so wichtig.

Allein in Bayern gibt es 1,45 Millionen Milchkühe, das heißt auf acht bayerische Einwohner kommt eine Kuh. Wer nun glaubt zu kurz zu kommen, kann beruhigt werden: Eine Milchkuh versorgt im Schnitt 17 Bürger. Aus ihrer Tagesleistung von zum Beispiel 16 Litern Milch können entweder 16 Liter Trinkmilch, 3 Päckchen Butter, 2 Kilo Käse oder 18 Kilo Joghurt gewonnen werden. Milch aus Bayern kann der Verbraucher anhand des ovalen Genusstauglichkeitskennzeichens auf den Produkten erkennen.

Die Buchstaben (BY“ stehen dabei für das Bundesland Bayern, „D“ für Deutschland und die Nummer für den Herstellungsbetrieb. Milch ist der Inbegriff eines natürlichen Lebensmittels. Mit viel Sorgfalt und Fleiß wird sie gewonnen und so oft wie kein anderes Lebensmittel auf dem Weg zum Verbraucher kontrolliert. Für die bayerischen Milchbauern sind ihre Kühe nicht einfach nur Nutztiere. Sie kennen und schätzen jedes einzelne Tier und geben ihnen individuelle Namen. Nicht die verkitschte Heidi-Illusion soll nun heraufbeschworen werden, sondern der Alltag der bayerischen Milchwirtschaft.

Trotz schwerer Zeiten würden nur wenige Landwirte ihren Stall voll Kühe gegen eine andere Arbeit eintauschen.

Artikel vom 30.05.2001
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