Munich Cowboys geben sich vor Saisonstart selbstbewusst

Munich Cowboys · Pony im Dantestadion

Richtig rangehen wollen die Munich Cowboys in der neuen Saison. Foto: jl

Richtig rangehen wollen die Munich Cowboys in der neuen Saison. Foto: jl

München · Das lange Warten für alle Fans der Munich Cowboys ist am Sonntag endlich vorbei. Dann wird sich zeigen, ob die hohe Meßlatte, die der neue Trainer James Craig und einige Spieler sich selbst auferlegt haben, wirklich der neue Maßstab ist.

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Mit einem Auswärtsspiel bei den Marburg Mercenaries starten die Münchner Footballer, die im Vorfeld der Saison selbstbewusst den Titelgewinn als Ziel ausgeben, in die Spielzeit 2012. Neue Visionen haben die Verantwortlichen auch abseits des Feldes. Und Headcoach Craig ist es gelungen, Trainerstab und Spielerkader weiter zu verstärken.

Im Rahmen des Testspiels gegen die Kirchdorf Wildcats (32:6 für die Cowboys) wurde Craig angesprochen, ob er denn eigentlich einen Hund habe. „Nein, nicht mehr“, lachte der US-Amerikaner damals, schließlich wusste er, worauf der Fragesteller anspielen wollte – auf seinen Vorgänger Dan Billadeau, der nach der vergangenen Saison seinen Vertrag nicht verlängert hatte, unter anderem mit der Begründung, er wolle einen festen Platz für sich und seinen Hund haben (er wohnte wie nun auch Craig während der Saison in einem Hotel, das die Cowboys sponsert). Statt Hunden soll es nun nach Wunsch von Cowboys-Präsident Werner L. Maier bald ein Pony im Dantestadion geben. Das soll als Maskottchen für die Cowboys fungieren und vor allem Familien mit Kindern zu den Spielen locken. „Wir wollen uns mit kleinen Schritten immer weiterentwickeln“, erklärt Maier seine Vorstellung.

Und auch mehr Show soll es geben. Ein kleiner Vorgeschmack: vor dem Testspiel gegen Kirchdorf wurden einige neue Spieler auf einem motorisierten Dreirad zur Vorstellung vor die Tribüne gefahren. Maier will auch die Bemühungen vorantreiben, das Dantestadion noch mehr nach American-Football-Spielstätte aussehen zu lassen. Gemeinsam mit Viertligist München Rangers haben bereits Gespräche über eine Zusammenarbeit stattgefunden. Das Ziel: Eigene Vermarktung. „Wir wollen nicht mehr von außen diktiert bekommen, was wir verkaufen dürfen“, sagt Maier vor allem vor dem Hintergrund, dass die Vereine keine Getränke und kein Essen selbst verkaufen dürfen.

Im sportlichen Bereich ist der Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft bereits gelegt. Die Kursänderung, nun auch amerikanische Spieler zu holen, hat weitere vielversprechende Akteure angelockt. Neben Quarterback Patrick Carey wurde in Ryan Newell auch ein Linebacker aus dem Mutterland des Sports verpflichtet. In Joseph Chatman kam außerdem ein vielseitig einsetzbarer Spieler, der zuvor in Kirchdorf in der 2. Liga aktiv war. Und wie es der Zufall so will, kam ein vierter US-Akteur: Jess Furman. Er sollte eigentlich nur die Jugend trainieren, wollte dann aber doch wieder spielen. „Sowas nehmen wir natürlich immer gerne“, frohlockte Präsident Maier, der seine Unterschrift auch unter den Vertrag mit einem neuen Co-Trainer setzte. Eigentlich hatte Holsey James, ein ehemaliger Weggefährte Craigs, als Defense Koordinator kommen sollen. Aus persönlichen Gründen blieb der aber in der Heimat. Stattdessen wurde Blake Barnes verpflichtet, in der vergangenen Saison noch Quarterback bei Craigs Ex-Verein Calanda Broncos (Schweiz) – er ist künftig für die Offensive verantwortlich.

„Ami-WG“ in Bogenhausen

Beim Testspiel gegen Kirchdorf zeigte sich, dass auch einige einheimische Neuzugänge voll einschlagen könnten. Allen voran Nicolai Alter. Er erzielte in der Vorbereitungspartie zwei Touchdowns, wurde zum besten Spieler gewählt. Auf und neben dem Feld stechen auch zwei Neue aus Plattling heraus: Dominikus Hägel und Maximilian Glas, zwei junge Spieler, die weit über 1,90 m groß sind. Neuer Star aber ist freilich Patrick Carey, der neue Quarterback. Der 23-Jährige, der mit Ryan Newell eine „Ami-WG“ im Stadtteil Bogenhausen bezogen hat, zeigte sich von seiner neuen Wahlheimat begeistert: „München ist eine wundervolle Stadt.“ Sein Ziel: „Wir wollen die Süd-Gruppe der GFL gewinnen und dann auch die Meisterschaft.“ Ob das wirklich möglich ist oder ob die Messlatte nicht vielleicht doch ein wenig zu hoch hängt, wird sich ab Sonntag zeigen. Von Jan Lüdeke

Artikel vom 10.05.2012
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