Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Gabriele Heigl zum Thema: Munich at its best! So seh ich das.

München · Thema der Woche: Oktoberfest im Wandel

München · Früher war sie gemütlicher, uriger, zünftiger. Das Bier war billiger und schmeckte besser, die Musik war nicht so laut und unbayrisch, das Publikum nicht so prollig und partygeil. Die Abzocke, die Besoffenen, der Hype – jedes Jahr die selben Klagen über die Wiesn. Ja, früher – da war alles anders und selbstverständlich besser. Viele jammern und gehen trotzdem hin. Warum?

Zum größten Volksfest der Welt: dem Oktoberfest

Vielleicht, weil man nirgendwo sonst so schnell Leute kennen­lernen kann, die gut drauf sind? Das liege nur am Alkoholkonsum, sagen die Nörgler. Ich sage: Na und? Warum sollte mich das daran hindern, mit dem Paar aus Madrid, dem Studenten aus Toronto und der Trachtlerin aus Dorfen, die ihr Bier zufällig auch an meinem Tisch trinken, abzufeiern? Schließlich will man mit den Leuten, an denen man sich festhalten wird, wenn man beim Tanzen auf den Bänken den Halt verliert, vorher ein bisschen geplaudert haben. Schon bei der Anfahrt in der U-Bahn kommt es zu netten Gesprächen, so wie letztes Jahr, als mein Mann und ich zwei Studenten aus Polen und Brasilien den Weg zur Wiesn zeigen konnten. Irgendwann kam mit Blick auf mein Dirndl und die Lederhose meines Mannes die Frage: „Sind viele dort so gekleidet, wie ihr?“ Ich liebe diese Spontankontakte! Es zählt nicht, wie alt jemand ist, wie er aussieht, wo er herkommt. Man hört „ein Prosit“ und stößt mit wildfremden Menschen an, lacht, unterhält sich und hat Spaß zusammen. Munich at its best! So seh ich das.

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Artikel vom 08.09.2011
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