Das Karbon-Kunstwerk am Effnerplatz ist von allen Gerüsten befreit

Bogenhausen · So hat man Mae West noch nicht gesehen

Freier Blick nach oben: Die Gerüste sind alle abgebaut, jetzt kann man Deutschlands höchstes Kunstwerk erst richtig bewundern. Jeder der Füße ist durch einen Blitzableiter geerdet. Foto: ikb, MVG

Freier Blick nach oben: Die Gerüste sind alle abgebaut, jetzt kann man Deutschlands höchstes Kunstwerk erst richtig bewundern. Jeder der Füße ist durch einen Blitzableiter geerdet. Foto: ikb, MVG

Bogenhausen · Jetzt kann sie sich endlich in voller Pracht entfalten. Die Baukräne sind abtransportiert, die Zäune sind abmontiert, die Innengerüste entfernt – Mae West, die 52 Meter hohe Skulptur am Effnerplatz, entworfen von der US-Künstlerin Rita McBride, präsentiert sich nunmehr frei, zeigt sich imposant und rundum gerundet in alle Himmelsrichtungen.

»Mae West«, Skulptur in Bogenhausen

Jetzt fehlt nur noch das »Make-up«. In den kommenden sechs Monaten werden die Fahrbahnen um das höchste Kunstwerk in Deutschland gerichtet, die Gleise für die Tram nach St. Emmeram – sie fährt noch in diesem Jahr seitlich unter der im Volksmund genannten »Strickliesl« hindurch – verlegt, werden Bäume und Sträucher gepflanzt, Rasen angelegt.

Unter Bürgern und Politikern war sie von Beginn an umstritten. Aber jetzt lockt sie die Schaulustigen an. Ob bei Schneeregen oder Sonnenschein, täglich bestaunen Einheimische wie Touristen aus den umliegenden Hotels – darunter auffällig viele asiatische Gäste – die Diva aus 32 gekreuzten schwarzen Karbonstangen, von denen jede einzelne knapp 40 Meter lang ist.

Hupkonzerte

Wohl kaum ein Wahrzeichen Münchens dürfte derzeit so oft fotografiert werden wie das nach einer amerikanischen Schauspielikone, einer Sexbombe der Dreißiger Jahre, benannte Highlight Mae West schräg gegenüber dem 75 Meter in den Himmel ragenden Westin-Grand-Hotel-Komplex. Und jedes Detail interessiert, wie beispielsweise die vermeintlichen Antennen am Fuß jeder Stange – es sind Blitzableiter.

Wohl kaum an anderen Kreuzungsbereichen in der Millionenmetropole dürfte in diesen Tagen und Wochen an den Ampeln so oft gehupt werden wie rund um den Effnerplatz. Fasziniert, teils gebannt blicken Fahrerinnen und Fahrer auf das aus zwei Teilen zusammengesetzte Korsett, übersehen die Schaltung von Rot auf Gelb zu Grün, ehe sie jäh durch einen lauten Signalton aus ihrer Traumwelt gerissen werden.

ikb

Artikel vom 02.03.2011
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