»Grün Tal«-Rettung durch eine GmbH könnte noch eng werden

Bogenhausen · Die Millionen-Aktion

Max H. Kühner erläuterte bei der Informationsveranstaltung das Zahlenwerk zur Rettung der Traditionsgaststätte »Im Grün Tal«.	Foto: ikb

Max H. Kühner erläuterte bei der Informationsveranstaltung das Zahlenwerk zur Rettung der Traditionsgaststätte »Im Grün Tal«. Foto: ikb

Bogenhausen · Die Rettungsaktion der Bürgerinitiative für die Traditionsgaststätte »Im Grün Tal« läuft auf Hochtouren. Darüber freut sich Rolf Gerhard Rossius, Motor der Zehn-Millionen-Euro-Aktion. Bislang sind knapp vier Millionen Euro zusammen. Mehrere Bürger gaben Zusagen über siebenstellige Beträge. Ein Quintett aus den Reihen der Organisatoren will 500.000 Euro beisteuern. Dazu kommen von »Kleinanlegern« etwa 60 Investoren mit je 1.000 Euro und etwa zwei Dutzend Anleger mit jeweils 2.000 Euro Anteil.

Interessant: Laut Rossius »sind alle Anwohner für den Biergarten, alle haben finanzielle Zusagen gegeben. Anderswo bekämpfen viele Nachbarn einen Wirtsgarten«. Das drohende Aus und die Rettungsaktion sprechen sich herum – sogar über den Atlantik: So will vom fernen Los Angeles aus ein ehemaliger US-Offizier, der einst unweit des Biergartens wohnte, mit einem vierstelligen Betrag helfen, ebenso ein deutscher Geschäftsmann, der jetzt in Milwaukee beheimatet ist.

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»Bedenken Sie, das ist eine Bürgerinitiative, die für etwas und nicht gegen etwas agiert«, betont Grün-Tal-Freund Max H. Kühner. Zwei Dutzend Bürgerinnen und elf Bürger – die Veranstalter hatten »bis zu 200 Interessenten« erwartet, viele waren wetterbedingt abgehalten worden – denken wohl auch so. Sie waren zu einer Informationsveranstaltung gekommen, um sich über Rechtsform, sämtliche Kosten wie auch Ertragsprognosen, Pächterauswahl, Vertragsgestaltungen und steuerliche Aspekte aufklären zu lassen. Dabei fiel auf: Nur ein einziger Kommunalpolitiker interessierte sich, wohlgemerkt als Privatmann, für die Sache. Wer den Termin versäumt hat, kann alles unter www.gruental15.de nachlesen.

Zehn Millionen Euro – diese Summe ist auch das avisierte Ziel – beträgt die Gesamtinvestition zur Rettung für den »Rolls Royce unter den Münchner Biergärten«, knapp vier Millionen Euro sind bislang zugesagt. Bei sieben bis acht Millionen könnte das Vorhaben, mit restlicher Bankenfinanzierung, gerade noch klappen. Wirtschaftsjurist Thomas Schrade sagte es klipp und klar: »Wenn wir das Geld nicht zusammen bekommen, stirbt das Grün Tal.« Denn die Zeit vergeht unaufhaltsam. Rossius assistierte: »Das ist noch ein schwerer Kampf.« Der Bauunternehmer ist aber optimistisch: »Pro Woche gehen Zusagen über 30.000 bis 50.000 Euro ein. Jedermann kann sich auch nach der geplanten Wiedereröffnung am 30. März 2011 noch beteiligen.« Und Vermögensverwalter Christian Stark ergänzt: »Wir sprechen mit Personen, die für mindestens eine Million Euro gut sind.« Addiert man all diese Zahlen, kommt die Bürgerinitiative bis zum Ende des ersten Quartals 2011 auf bestenfalls sechs Millionen Euro. Es wird also sehr eng. ikb

Artikel vom 07.12.2010
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