Andrea Ortmayr ist eine von zwei PI-Leiterinnen in München

Bogenhausen · Organisation ist alles

Polizeioberrätin Andrea Ortmayr an ihrem Arbeitsplatz in der Polizeiinspektion 22 Bogenhausen am Prinzregentenplatz.	Foto: ikb

Polizeioberrätin Andrea Ortmayr an ihrem Arbeitsplatz in der Polizeiinspektion 22 Bogenhausen am Prinzregentenplatz. Foto: ikb

Bogenhausen · Keine Frage: Diese Frau »steht ihren Mann«. Aber: »Ohne meinen Mann würd’s nicht gehen«, versichert Andrea Ortmayr lächelnd. Schließlich gilt es, Beruf und Familie mit Sohn Maximilian (4) und Tochter Franziska (2) sowie den Haushalt unter einen Hut zu bringen. Organisation ist eben alles – privat wie beruflich«, betont sie.

Andrea Ortmayr ist Polizeioberrätin und seit einem Jahr Leiterin der Polizeiinspektion (PI) 22 Bogenhausen. Außer ihr hält nur eine weitere Frau die Fäden einer dieser Dienststellen in der Landeshauptstadt in der Hand. Zusammen mit ihrem Vertreter Stefan Möhl, der seit einigen Monaten im Revier am Prinzregentenplatz tätig ist, steuert sie die Belange von Recht und Ordnung im 80.000-Einwohner-Stadtbezirk.

Wie kommt eine junge Frau kurz nach dem Abitur auf die Idee, in den Polizeidienst einzutreten? »Ich wollte in meinem Beruf unbedingt mit Menschen zu tun haben, und Gerechtigkeit sollte dabei ein Faktor sein«, so die Altöttingerin, die einzige Polizistin in der Familie. Lehramt oder Biologiestudium waren die Alternativen. »Aber da gefühlte sieben Achtel meiner Mitschülerinnen ins Lehramt strebten, fiel meine Wahl auf die Polizei.« Und: »Ich habe meine Entscheidung noch nie bereut.« Der berufliche Weg führte Ortmayr quasi kreuz und quer durch die Dienststellen – Autobahnpolizei Hohenbrunn, Inspektion Haar und »Sitte« beim Kriminaldauerdienst im Polizeipräsidium, um nur einige Stationen aufzuführen. Nach zwei Jahren Pauken für den höheren Dienst landete sie im Innenministerium bei Günther Beckstein – »als seine Redenschreiberin«, sagt sie und lacht. Wohin es einen im Berufsleben so verschlagen kann...

Polizeihauptkommissar Stefan Möhl sitzt neben seiner Chefin und erzählt von seinem Werdegang. »Für mich gab es bei der Berufswahl keine Alternative zur Polizei.« Der 44-Jährige wollte »nicht ständig nur am Schreibtisch sitzen, vielmehr Kontakt mit Menschen haben«. »Isar 12«, die frühere in München spielende Polizei-Fernsehserie, hat ihn als Junge beeindruckt. »Die Serie hat mich schon ein wenig geprägt.« Nach der richtigen Schreibweise seines Nachnamens befragt, assistiert seine Chefin: »Er ist unser einziger Mann, nach dem eine Straße in Bogenhausen benannt ist!« »Die Verkehrssituation in der Parkstadt war das erste Thema auf meinem Schreibtisch, als ich hier angefangen habe. Das begleitet mich und uns alle.«, erzählt Ortmayr. Sie kennt die Problematik, auch »wenn sich nach der Tunnelöffnung einiges gebessert hat«. Dennoch ist sie sich der Beschwerden und Anliegen der Anwohner bewusst. Doch persönlich eingreifen kann die Inspektionsleiterin nicht; sie kann Kommunalpolitiker und Behördenexperten lediglich beraten, die Sachlage schildern, denn: »Die Polizei muss politisch neutral sein.«

Zur Einschätzung und Beurteilung verschiedenster Faktoren ist »die Vernetzung der Inspektionen untereinander und mit dem Polizeipräsidium unabdingbar«. Klar, die einzelnen Stadtteile sind ja nicht hermetisch abgeriegelt, fließen vielmehr fast nahtlos ineinander über. »Wir sind eines der sichersten Viertel Münchens, das wollen wir bleiben, wir wollen Bogenhausen attraktiv halten, wir sind jederzeit ansprechbar«, so Ortmayr. Mehrere Kontaktbeamte sind zu Fuß unterwegs oder fahren mit dem Fahrrad auf Streife. Das erachtet Möhl als äußerst wichtig: »Wir sind präventiv tätig, um nicht hinterher die Scherben aufkehren zu müssen. Durch die Kontaktbeamten sind wir nah an den Bürgern dran.« Letztere lobt Ortmayr ob ihrer Aufmerksamkeit und der Bereitschaft, die Polizei bei Verdacht sofort zu verständigen. Denn nur dann kann rechtzeitig in einem der größten Inspektionsbereiche Münchens eingegriffen, kann rechtzeitig geholfen werden. ikb

Artikel vom 30.11.2010
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