BA befürwortet Einrichtung einer ehrenamtlichen Stelle

Bogenhausen · Ja zu Beauftragtem für Heimatpflege

Bogenhausen · Der Antrag der SPD im Bezirksausschuss (BA), initiiert von Roland Krack, war glasklar: Position für einen ehrenamtlichen Stadtteil-Heimatpfleger einrichten, die Bezirksausschuss-Satzung der Landeshauptstadt entsprechend ändern, Stellungnahme bei »Änderungen der Zweckbestimmung eines Denkmals« ermöglichen.

Doch dieses Ansinnen löste im Gremium eine Debatte um des Kaisers Bart aus, Pro und Kontra durchfurchte die schwarz-gelb-grüne Mehrheitskoalition, ein Vertagungsbegehr von BA-Chefin Angelika Pilz-Strasser (Grüne) wurde mit 16 zu 15 Stimmen abgelehnt. Letztendlich löste sich alles in Wohlgefallen auf: Wolfgang Helbig feilte für die Sozialdemokraten an dem Schriftsatz, aus »Stadtteil-Heimatpfleger« wurde »Beauftragter für Stadtteil-Heimatpflege« – der Beschluss fiel einhellig aus. Schon im Unterausschuss Haushalt/Satzung hatte sich ein Hick-Hack abgezeichnet: Zwar wurde die Empfehlung einstimmig gebilligt, jedoch unter Vorbehalt der Christsozialen, deren Fraktion das Thema erst noch diskutieren musste. Anlass für den Krack-Antrag ist, dass es in den Denkmalpflege-Behörden »an Ortskenntnis mangelt« und »oftmals nach Aktenlage entschieden wird. Daher fordern wir einen Stadtteil-Heimatpfleger, der von den Behörden gehört werden muss.«

Im BA meinte dazu CSU-Sprecher Robert Brannekämper: »Beim ersten Hinschauen ist das ja ein sympathischer Gedanke – er erntete dafür prompt den Zwischenruf ›Ist ja auch von der SPD‹ – aber ist das wirklich sinnvoll? Ist ein Einzelner nicht überfordert, kann einer mehr erreichen als eine ganze Behörde?« Grünen-Sprecher Holger Machatschek attestierte der SPD: »München hat einen Heimatpfleger für 1,3 Millionen Menschen, da wäre es gut, jemanden vor Ort zu haben, der sich auskennt.« SPD-Fraktionssprecher Peter Scheifele versuchte die Wogen zu glätten: »Das ist doch ein zusätzliches Alarmknöpfchen, wenn in Sachen Denkmalschutz was anfällt. Man sollte die Sache nicht zu hoch hängen.« Und Roland Krack erläuterte, dass es in Bogenhausen mehr als 250 Denkmäler gibt.

Das war das Stichwort für Andreas Nagel (DacG): »Was weg ist, ist weg. Es ist schon zu viel weggekommen. Wegen 25 Euro für einen Ehrenamt sollte man die Kirche doch im Dorf lassen.« »Stadtteil-Heimatpfleger – ich find’ den Gedanken faszinierend, ich bin dafür«, schloss sich Pilz-Strasser an. Den Stein der Weisen fand Frank Otto (SPD), erfahren aus 18-jähriger Stadtratsfunktion: »Das Ehrenamt muss ja nicht so heißen, wenn es zu Missverständnissen kommen kann. Beispielsweise Heimatpflege-Beauftragter.« Allseits erinnerte man sich an Radl- und Kultur- Beauftragte – die Lösung war gefunden und wurde spontan bewilligt. ikb

Artikel vom 17.11.2010
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