Es ist März. Der Monat, in dem kalendarisch der Frühling beginnt. Passend dazu kommt wieder einmal in der Bezirksausschusssitzung des BA 7 - Sendling-Westpark, das Thema „Westpark” auf den Tisch. Diskutiert wird an diesem Dienstagabend ein ganzer „Osterstrauß” an Themen: fehlende Toiletten und Toiletten, die nicht aufgesperrt sind; die endlose Seecafé-Misere; Radfahrer auf Fußwegen, Umgestaltung des Blindengartens und natürlich auch wieder Lärm - und Grillerei-Emissionen. Dieses Mal waren nicht nur zwei Bürger gekommen, die ein Anliegen betreffs des fehlenden Seecafés vortrugen, sondern auch der „Vater der Westparks”, Landschaftsarchitekt Peter Kluska war anwesend und er sprach sich eindeutig und leidenschaftlich für ein Grillverbot aus.
„Ich sehe es als hochgefährlich an, wenn eine besondere Gruppe den Park für sich in Anspruch nimmt und andere dann nicht mehr kommen. Dem muss man entgegenwirken”, so Kluska. Gerade an Wochenenden sei der Park nicht mehr schön, weil er unter einen Dunst - und Qualmglocke läge und der Lärm dominiere, so führte Kluska weiter aus. „Wenn man die Schönheit des Parks bewahren will, muss dem entgegengewirkt werden.“ Für Peter Kluska ist das möglich durch ein generelles Grillverbot. „Grillen ist keine Notwendigkeit”, so begründete er seine Forderung.
Unterstützt wurde Kluska durch das Bezirksausschussmitglied Dieter Meyer, CSU, Sprecher des Unterausschusses Parks - und Grünanlagen, der auch einen Antrag auf generelles Grillverbot gestellt hatte. Dieser Antrag wurde mit drei Gegenstimmen abgelehnt. „Es kann nicht immer alles so bleiben wie es immer war. Das ist kein Park ausschließlich für Rentner”, meinte Sabrina Böcking, FDP, und Bezirksausschussvorsitzender, Günter Keller, fasste zusammen, dass viele BA-Mitglieder dem öffentlichen Grillen auch eine soziale Funktion zuschreiben würden. So wurde beschlossen, dass man weiterhin die aktuelle Zusammenarbeit mit AKIM (Allgemeines Konfliktmanagement in München) in Bezug auf den Westpark fortführen und erst dann die vom Gartenbauamt gewünschte politische Entscheidung hinsichtlich der Handhabung von Lärm - und Grillprobleme herbeiführen will.
Ein Café am „kleinen See” wünschen sich viele. Auch der Bezirksausschuss, der aber leider nur sehr begrenzt Einfluss darauf hat, wie man den Wunsch in die Tat umsetzen kann. Die Stadt ist dafür verantwortlich, das Areal zu verpachten und nachdem nun wieder alle potentiellen Investoren abgesprungen sind, möchte der Bezirksausschuss in dieser Saison nicht wieder tatenlos zusehen, sondern wenigstens eine Zwischenlösung vorantreiben. Dass gleich zwei Bürger sich anboten, in Zusammenarbeit mit dem Bezirksausschuss eine temporäre Zwischennutzung zu gestalten, nahm Günter Keller, Bezirksausschussvorsitzender, gerne zur Kenntnis. Da kam zum Beispiel der Vorschlag, Liegestühle, Strandkörbe oder Bierbänke, Containertoiletten und auch eine Art Verkaufscontainer, in dem Getränke und Snacks angeboten werden, aufzustellen. Zugleich signalisierte auch der Kioskbetreiber am Wasserspielplatz, Christian Hänle, Interesse an einer Bewirtschaftung. Ob und wie die verschiedenen Ansätze umgesetzt werden könnten, muss mit dem Kommunalreferat der Stadt geklärt werden.
Auch in Sachen „zugesperrte Toilettenanlage” am Wasserspielplatz, die angeblich wegen Rostgefahr noch immer im Winterschlafmodus ist, was Parkbesuchern mit starker Notdurft dazu verleiten könnte, sich in die Büsche zu schlagen, musste Günter Keller Christian Hänle an das Kommunalreferat verweisen. „Ich werde tagtäglich sogar deshalb beschimpft, weil die Leute meinen, ich wäre für die Öffnung der Toiletten zuständig”, so der Kioskbetreiber, der anmahnte, dass der Frühling viele Besucher in den Park locken würden. „Wer schon einmal auf der Dixi-Toilette war, der weiß, dass das eine Zumutung und keine Alternative ist!”
Analog zum geforderten Grillverbot im Westpark, äußerten sich nicht nur sehr viele Bezirksausschussmitglieder gegen ein vom Seniorenbeirat Richard Stahnsdorf gefordertes Radfahrverbot an Wochenenden in den Monaten Juni bis August, sondern es wurden insgesamt drei Beschlüsse gefasst, die eindeutig pro Fahrradfahrer sind. Da wird es zum Beispiel bald Schilder geben, die auch das Radfahren erlauben auf dem Parallelweg entlang der Preßburgerstraße sowie an der Kreuzung Hansastraße und auf dem Verbindungsweg zur Westparkbrücke.