Sie führt ein verwaistes Dasein und bietet einen traurigen Anblick: die alte Dampflok, die auf dem Schulhof der Konrad-Celtis-Grundschule vor sich hin rostet. Eingesperrt in einem Bauzaun, damit sich keiner verletzt, wird sie da schon lange nur geduldet und wurde immer wieder auch zum Gesprächsthema in Sitzungen des Bezirksausschusses. Bisher gab es nur die Idee, sie so herzurichten, dass sie vielleicht auf dem Schulhof verbleiben könnte und statt dem häßlichen Bauszaun dann durch einen Stabgitterzaun eingefasst werden würde, damit niemand darauf herumklettern kann. Dagegen aber spricht, dass die historische Lok durch einen Zaun nicht unbedingt aufgewertet würde und die Schulleitung lieber eine Entfernung der Lok wünscht. Vielleicht erwartet das alte Schlachtross nun eine bessere Zukunft. Die Objektbetreuung des Stadtbezirks Sendling-Westpark, hat einen Vorschlag für eine Umplatzierung gemacht. Die Lok könne vielleicht in die Freiflächengestaltung des Luise-Kiesselbach-Platzes mit einbezogen werden. Dann könnte sie quasi als historisches Stadtbezirksdenkmal in neuem Glanz erstrahlen und ein Blickfang werden auf der großen Verkehrskreuzung.
Die Lok würde so bauhistorische Phasen repräsentieren können, heißt es in einem Schreiben des Referats für Bildung und Sport. Zum einen die Phase des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg, durch die Trümmerlok und zum anderen die Phase der Gegenwart, in welcher der viele Verkehr nun durch einen Tunnel reguliert wird. Auch gibt es Vorschläge, die Lok könne vielleicht künstlerisch gestaltet werden, wie etwa durch Lichteffekte oder mit einem kleinen Anbau als Pavillon-Café, der dann hinter der Lok stehen könnte. Es bleibt also weiter spannend, was sich noch alles tun wird bei den Planungen für die Gestaltung des Luise-Kiesselbach-Platzes.