„Ich drehe schon seit Stunden hier so meine Runden, es trommeln die Motoren, es dröhnt in meinen Ohren ich finde keinen Parkplatz, ich komm' zu spät zu dir mein Schatz „, so heißt es im Refrain des Grönemeyer Songs „Mambo 1984”. In der Gegend rund um den Luise-Kiesselbach-Platz „tanzen” Anwohner oder Besucher von Anwohnern den „Mambo 2015”. Natürlich ist es generell in einer Großstadt wie München nicht leicht, den PKW irgendwo abzustellen. Allerdings wird es noch schwieriger, wenn sowieso schon knapper Parkraum auch noch für die großen Transporter eines Mietwagenverleihers herhalten muss.
Günter Keller, Vorsitzender des Bezirksausschuss Sendling-Westpark, BA 7, registrierte mit Erleichterung, dass die München-Managerin der Firma Sixt, Frau Badzim, und der neue Leiter der Sixt-Filiale am Luise-Kiesselbach-Platz, in die Oktobersitzung gekommen waren. Denn seit einigen Monaten bemüht sich der Bezirksausschuss um eine Stellungnahme seitens des Autovermieters, was die Parksituation von deren Transportern und Klein-Lkws am Luise-Kiesselbach-Platz und insbesondere in der Waldfriedhofstraße betrifft. Laut Keller hat sich die Lage „dramatisch verschlechtert und besonders vor und nach Wochenenden wurden bis zu dreizehn solche Fahrzeuge gezählt.”, heißt es in seinem Bericht. Nicht nur, dass ein so hohes Aufkommen an geparkten Mietfahrzeugen für erheblichen Parkplatzmangel im Wohngebiet sorgt. Auch ist die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer nicht gegeben, wenn durch abgestellte Transporter im Baustellenbereich des Luise-Kiesselbach-Platzes nur noch knapp 50 cm Breite für den gemeinsamen Geh - und Radweg verbleiben. Keller erinnerte auch an eine Absprache, die zu früheren Zeiten zwischen der Firma Sixt und dem Bezirksausschuss getroffen wurde. Damals wurde festgehalten, dass ein Abstellen der Fahrzeuge in der Höglwörther Straße möglich ist und der Autovermieter einen Shuttle-Service zwischen Luise-Kiesselbach-Platz und Höglwörther Straße für seine Kunden bereitstellt.
Aber, so stellt Keller fest, auch das Parken in der Höglwörther Straße könne keine Dauerlösung sein und er kündigt an, dass er im jährlichen Regionalgespräch mit der Lokalbaukommission feststellen lassen will, ob der Standort am Luise-Kiesselbach-Platz überhaupt für den Verleih von Transportern geeignet ist und ob die Stellplatzverordnung für Autovermietungen eingehalten wurde. Kellers Fragen hinsichtlich der Eignung des Standortes sind nicht neu. Schon als der Standort vom Planungsreferat genehmigt wurde, gab es Bedenken und ursprünglich war dort auch nur ein Büro vorgesehen.
Die München-Managerin der Firma Sixt, Frau Bazim, zeigte sich im mündlichen Austausch mit den Mitgliedern des Bezirksausschusses kooperativ. Sie entschuldigte sich für die nicht zufriedenstellende Kommunikation und versicherte, dass von Seiten der Firma Sixt bereits jetzt schon alles getan werde, die Situation zu entschärfen. Dazu hat Sixt Mitarbeiter eingestellt, die insbesondere an den Wochenenden, wenn die Filiale geschlossen ist, die von den Mietern zurückgebrachten Fahrzeuge umparken. Sie stellte außerdem dar, dass es einen Shuttleservice gebe, der im Umkreis von fünf Kilometern die Fahrzeuge abstelle und erläuterte, dass Wohngebiete für das Abstellen von Fahrzeugen ein absolutes „no go” sei, was auch so an die Mitarbeiter kommuniziert werde. Die Mitglieder des Bezirksausschusses nahmen Frau Bazims Bemühungen zwar mit Wohlwollen zur Kenntnis, betonten aber, dass dies alles nur eine Übergangslösung sein könne.
Als ein von der Parkplatzmisere direkt betroffener Anwohner meldete sich auch im Laufe des Gesprächs Bezirksausschussmitglied Hans Dusolt zu Wort und brachte seine Enttäuschung zum Ausdruck, dass sein eigenes Fahrzeug über einen Tag lang zugeparkt war und er niemanden bei der Firma Sixt erreichen konnte, damit man sein Auto wieder „freigab”. Frau Bazim drückte ihr Bedauern aus und gab zu, dass die Kommunikationsverläufe in der Filiale am Luise-Kiesselbach-Platz in vergangener Zeit nicht zufriedenstellend waren und dass sich der neue Filialleiter um eine Verbesserung bemühe.
Abschließend konkretisierte Vorsitzender Günter Keller noch einmal, dass diese Übergangslösung nicht länger als zwei bis drei Monate dauern könne. „Pro Betriebs-Pkw”, so erläuterte Keller die Rechtslage, „muss es einen Stellplatz geben.” Die Lösung, dass die Fahrzeuge in der Högelwörther Straße oder auch in der Inninger Straße abgestellt würden, die ohnehin schon ein immer wiederkehrendes Thema in Sachen „Wildparker” sei, könne keine Dauerlösung sein. Frau Bazim versicherte dem Bezirksausschuss, dass die Firma Sixt schon seit zwei Jahren auf der Suche nach Stellplätzen sei und es auch kein Problem wäre, wenn diese nicht direkt vor Ort wären, da man weiterhin mit einem Shuttle-Service die Fahrzeuge umparken könne. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt. Der Sendlinger Anzeiger wird das Thema weiter verfolgen.